Unfallflucht durch Internet-Post aufgeklärt


 von Symbol © B. Wylezich / lia
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Eine Unfallflucht konnte durch einen Internet-Post aufgeklärt werden: Wie berichtet, war am Freitagabend, 11. Dezember, ein an der Münchener Straße abgestelltes Wohnmobil durch ein anderes Fahrzeug beschädigt worden. Der Gesamtschaden wurde bereits vor Ort auf 8.000 Euro geschätzt und liegt möglicherweise noch weit darüber.


Eine Nahbereichsfahndung nach dem Unfallverursacher verlief zunächst erfolglos. Immerhin konnten vor Ort Kleinteile des Verursacherfahrzeugs aufgefunden und sichergestellt werden, eine Zierleiste und die Bruchstücke einer Heckleuchte.
Teil gehört zu Peugeot
Durch das zuständige Verkehrskommissariat in Attendorn wurden die Ermittlungen aufgenommen und mit der Zierleiste und dem zwischenzeitlich zusammengesetzten Glas der Heckleuchte diverse Autohäuser und Ersatzteillieferanten aufgesucht. Bei einem Ersatzteilhandel in Attendorn war ein fachkundiger Mitarbeiter der Meinung, bei den sichergestellten Bruchstücken könne es sich möglicherweise um Peugeot-Teile handeln. Ein Mitarbeiter des nun aufgesuchten örtlichen Peugeot-Händlers beteiligte sich intensiv an den Ermittlungen, verglich die Gegenstände mit seinen Teilelisten und fragte zusätzlich noch bei einem Lieferanten an. Letztendlich bekam das Verkehrskommissariat die Auskunft, es müsse sich um Fahrzeugteile der hinteren linken Stoßstange eines Peugeot 407 (bis Baujahr 2008) handeln. Der Geschädigte, der verständlicherweise selbst sehr an einer Aufklärung des Sachverhalts interessiert war, verbreitete diese neue Erkenntnis in sozialen Netzwerken und erhielt hier wiederum über einen Hinweisgeber die Information, ein solcher Pkw stehe aktuell mit einem Heckschaden in Mühlhofe.
Führerschein aus England
Vor Ort konnte festgestellt werden, dass die Fahrzeugteile zu dem beschädigten Peugeot passten und es sich hiermit zweifelsfrei um den Pkw des Unfallverursachers handelte. Dieser konnte kurz darauf angetroffen werden und gab auch sofort zu, den Unfall verursacht zu haben. Er habe sich an dem Abend bei Bekannten aufgehalten und beim Ausparken das Lenkrad verrissen. Nach dem Unfall habe er Angst bekommen und sei weggefahren. Den 37-Jährigen aus Attendorn erwartet nun ein Strafverfahren wegen Unerlaubtem Entfernen vom Unfallort. Der von ihm vorgelegte, in England ausgestellte Führerschein muss noch auf Echtheit geprüft werden. (LP)
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