Trägerverein „Gildehaus“ Attendorn entstanden

Gründungsversammlung


  • Attendorn, 13.02.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Redaktion

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Der geschäftsführende Vorstand des Trägervereins (von links): Claus Ortmann, Markus Harnischmacher und Sascha Koch. von Barbara Sander-Graetz
Der geschäftsführende Vorstand des Trägervereins (von links): Claus Ortmann, Markus Harnischmacher und Sascha Koch. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Das Interesse war groß an der Gründungsversammlung des Trägervereins „Gildehaus“ Attendorn. Immer mehr Stühle mussten in den Saal im „Hotel zur Post“ getragen werden, bis schließlich alle einen Platz hatten. Am Ende unterschrieben 45 Anwesende als Gründungsmitglieder die zuvor vorgestellte Satzung und traten dem Verein sofort bei.


Das Spiekerhaus am „Kleinen Markt“ in Attendorn soll nach Wunsch der St. Agatha Schmiede-Zunft und der Josefs-Bauzunft sowie der beiden Confraternitäten St. Nicolai und St. Sebastian zum Zeughaus der Zünfte und Bruderschaften werden (LokalPlus berichtete).

Um die Pläne voranzutreiben und „ab sofort mit einem legitimierten Vorstand weiterarbeiten zu können“, so Mitinitiator Sascha Koch, war die Gründung eines Trägervereins notwendig. Diese erfolgte am Dienstag, 12. Februar.
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Zunächst stellten die drei Hauptinitiatoren, Markus Harnischmacher, Claus Ortmann und Sascha Koch die Idee hinter dem Projekt vor und gaben einen kleinen, aber feinen historischen Rückblick auf die Zünfte, Bruderschaften und das Spiekerhaus.

„Seit 2011 befassen wir uns mit eine Gildehaus, was nicht nur ein Zeughaus, sondern auch ein Museum sein soll“, so Sascha Koch. Über das Spiekerhaus hat die Stadt Attendorn schon 2012 ein Gutachten erstellen lassen.

Dieses Gutachten bildet die Grundlage für die Renovierungsarbeiten und den finanziellen Aufwand. Der beträgt laut ersten Schätzungen rund 450.000 Euro. Damit wären der Erwerb und die Baumaßnahmen abgedeckt. Hinzu kommen die Inneneinrichtung und die Gestaltung des Außenbereichs.
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Die Förderung durch das „Heimatzeugnis“, ein Förderprogramm des Landes NRW für Maßnahmen über 100.000 Euro, werde als erste mögliche Unterstützung beantragt, erklärte Sascha Koch.

MdL Jochen Ritter, der bei der Gründungsversammlung ebenfalls anwesend war, hatte einen Kontakt zu Staatssekretär Dr. Heinisch beim Neujahrsempfang im Ihnetal hergestellt: „Er war unser Dosenöffner.“

Nach ersten Gesprächen sieht man sich auf einem guten Weg. „Sollte das gelingen, bekommen wir 90 Prozent Förderung. Die Anträge sind überschaubar und innerhalb kürzester Zeit bekommen wir Bescheid, ob wir gefördert werden“, so Koch. Plan B wäre der Antrag einer Förderung über LEADER. Hier ist aber nur eine 65-prozentige Förderung möglich.

Marius Hengstebeck stellte den möglichen Innenausbau vor. So ist im Erdgeschoss ein Besprechungsraum mit Exponaten vorgesehen. Im ersten und zweiten Obergeschoss sollen jeweils weitere Exponate zu sehen sein. Außerdem ist eine Kooperation mit der Stadt und dem Museum geplant, die hier Museumspädagogik für Kinder und Jugendliche anbieten kann.
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Trägerverein „Gildehaus“ Attendorn entstanden
Die Exponate der Zünfte und Bruderschaften sollen nicht nur aus dem benachbarten Südsauerlandmuseum kommen. „Vieles ist auch im Privatbesitz“, weiß Claus Ortmann, „Wir hoffen, dass uns dieses übergeben wird. Manches ist auch sicher schon verloren gegangen. Aber wir wollen möglichst viel für die Nachwelt erhalten.“

Nach dem Verlesen der Satzung durch Sascha Koch - „mindestens 2608 Worte“, war sich Markus Harnischmacher sicher - wurde diese von 45 Gründungsmitgliedern unterzeichnet und tritt damit in Kraft.

Bei der Festlegung der Mitgliedsbeiträge wurde beschlossen, für Mitglieder bis 18 Jahren fünf Euro anzusetzen. Für Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren sowie Senioren über 70 Jahren sollen 25 Euro Jahresbeitrag veranschlagt werden. Für alle anderen Mitglieder zwischen 25 und 70 Jahren wird ein Jahresbeitrag von 50 Euro erhoben.
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Bei den anschließenden Vorstandswahlen gab es nur einstimmige Wahlen: So wurde Markus Harnischmacher zum Vorsitzenden des Trägervereins gewählt. Schatzmeister ist Sascha Koch, Schriftführer Claus Ortmann.

Zunftvertreter für die Agatha-Zunft ist Christian Gante und für die Josefs-Zunft Daniel Köster. Die Nikolai Confraternitäten vertritt Karl Emil Peiffer, die Sebastian Confraternitäten wird durch Michael Frey vertreten. Als Beisitzer wurden gewählt: Stefan Epe, Christoph Pingel, Markus Frey, Christian Falk und Marius Hengstebeck.

Bürgermeister Christian Pospischil, der mit etwas Verspätung der Versammlung beiwohnte, hatte das Schlusswort: „Es wurde alles gesagt, wenn auch nicht von mir. Aber ich gratuliere der Gründungsversammlung und bedanke mich für das Engagement. Sie haben etwas Einzigartiges in der Region mit den Gildehaus geschaffen.“
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