Tag der Gehörlosen: Simone Schüller erzählt
Vier Betroffene arbeiten in den Werthmann Werkstätten in Attendorn
- Attendorn, 20.09.2017
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion
Attendorn. Am Sonntag, 24. September, ist „Tag der Gehörlosen“. Weltweit machen gehörlose Menschen an diesem Tag auf ihre Situation aufmerksam, werben für die Gebärdensprache, für Untertitel im Fernsehen und mehr Gebärdensprachen-Dolmetscher.
Nach einer Erkrankung im Säuglingsalter hat Simone Schüller ihr Gehör verloren. Trotzdem fand sie zunächst eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt. Nach der Familienphase und der Kindererziehung gelang der Wiedereinstieg hier nicht mehr. Mit Unterstützung der Beratungsstelle für Hörgeschädigte kam sie schließlich zu den Werthmann Werkstätten als Teilnehmerin der beruflichen Bildung.
Die starke Frau setzte nicht nur bei den Beschäftigten in den Arbeitsgruppen etwas in Bewegung, sondern auch bei den Angestellten der Werthmann Werkstätten. Rund 15 Männer und Frauen wurden Teilnehmer eines Gebärdenkurses. Hier lernten sie nicht nur das Fingeralphabet, sondern auch, wie man sich am besten verständigt.
Gruppenleiter Thorsten Dornseifer entwickelte dabei ein besonderes Talent. Er ist auch an der Seite von Simone Schüller, wenn sie ihre ehemaligen Kollegen besucht. Darunter sind auch Anne Weber, Mehmet Gjema und Maria Kühner, die ebenfalls gehörlos sind. Mit Wolfram Spitzer hingegen haben es die Gehörlosen schwer. „Ich trage einen Bart und das macht es schwierig, die Worte von den Lippen abzulesen.“