Stadt Attendorn fordert Erdverkabelung und Kompaktmasten
Neue Amprion-Leitung
- Attendorn, 22.03.2018
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion
Attendorn. Der Neubau der 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung, den Netzbetreiber Amprion plant, bleibt ein vieldiskutiertes Thema in Attendorn. In der Ratssitzung am Mittwoch hat die Verwaltung ihre Forderung nach Kompaktmasten erneuert und eine Option für Helden erneut ins Spiel gebracht.
„Das Schutzgut Mensch steht über allem“, sagte zudem Wolfgang Teipel (CDU). „Wir fordern die Erdverkablung an erster Stelle.“ Auch die sogenannte Bogenvariante mit Kompaktmasten in Helden befürwortet die CDU. „Die Umsetzung der Westtangente sehe ich mit einem großen Fragezeichen. Wenn wir zu viel fordern, bekommen wir am Ende gar nichts", so Teipwel weiter.
Während Ralf Warias (FDP) versuche, so Becker weiter, seine Vertreter in der Landesregierung für das Thema zu gewinnen, mögen dieses auch die CDU Ratsmitglieder machen. „Da ist das Schwiegen im Walde. Heider interessiert das Thema nicht. Von Jochen Ritter kommt auch keine Rückmeldung und wo ist unser Landrat?“ fragte Becker. Die Frage nach einem runden Tisch hatte auch Juliane Schulte von der BI bei Einwohnerfragestunde schon gestellt. „Wenn Amprion bereit ist, werden wir das machen, aber wir können sie nicht zwingen“, so Bürgermeister Pospischil.
Für Christian Pospischil ist auch der Verlauf der Höchstspannungsleitung über den Baubetriebshof und das Industriegebiet Biggen ein weiteres Thema. „Wir müssen unsere Bedenken nicht nur für die Bürger äußern, sondern auch die Betroffenheit der Stadt geltend machen.“ Die geplante Streckenführung betrifft beide Bereiche. „Hier arbeiten täglich Menschen für mindestens acht Stunden.“
Christian Pospsichil unterrichtete den Rat, dass er sich wie gefordert auch mit anderen Kommunen über deren Vorgehensweise ausgetauscht habe. „Keine Kommune beschäftigt sich so intensiv mit dem Thema wie wir. Die Betroffenheiten sind auch sehr unterschiedlich. Wir sind zu einer Sperrspitze in der Region geworden.“ Bei der Bezirksregierung komme man mit den Einwänden ebenfalls an seine Grenzen. „Sie wollen sich ihre Neutralität bewahren.“
Sollte das Amprion-Vorhaben mit den geforderten schlankeren Kompaktmasten umgesetzt werden, würden mit Stahlgitterbaumasten für Westnetz zwei unterschiedlichen Bauformen im Repetal nebeneinander geführt werden. Im Februar hatte Amprion auf LokalPlus-Anfrage erklärt, aus technischen und aus Sicherheitsgründen für die neue Leitung weiterhin mit Stahlgittermasten zu planen.