Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem: Stabiles Jahr und neue Ideen

Bilanzpressekonferenz


  • Attendorn, 07.03.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Redaktion

Sieben Auszubildende haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und sind als Bankkaufleute in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen worden. Weitere sechs haben im August 2017 ihre Ausbildung begonnen. von Barbara Sander-Graetz
Sieben Auszubildende haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und sind als Bankkaufleute in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen worden. Weitere sechs haben im August 2017 ihre Ausbildung begonnen. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Trotz Niedrigzinsphase und hartem Wettbewerbsumfeld läuft das Geschäft bei der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem weitgehend stabil: Der Vorstandsvorsitzende Heinz-Jörg Reichmann und Bernd Schablowski als Mitglied des Vorstandes haben am Dienstag, 6. März, die Bilanz für das Geschäftsjahr 2017 vorgelegt (siehe Infokasten). Beide zeigten aber auch das "andere Gesicht" der Sparkasse auf, das hinter den Zahlen.


„Auch eine Sparkasse darf einen eigenen Spirit haben und Neues ausprobieren“, so Heinz-Jörg Reichmann. „Die Sparkasse ging daher ungewöhnliche Wege, um Kunden und Beschäftigte gleichermaßen zu begeistern. Zu den Highlights gehörten unter anderem der ,S-Day´, das neue Zeit-gegen-Geld-Modell und Bücherrunden mit dem Vorstand.“
Rote Socken und Hunde willkommen
Rot ist beim „S-Day“ an jedem ersten und dritten Freitag im Monat die Farbe in den Sparkassen-Geschäftsstellen. Alle Beschäftigten tragen ein rotes Kleidungsstück oder Accessoire.  Kunden, die ebenfalls einen derartigen Farbakzent setzen, dürfen sich über ein kleines Geschenk freuen. „Dann sind auch rote Socken willkommen.“

Die Sparkasse ist auch auf den Hund gekommen. Für Vierbeiner, die Frauchen oder Herrchen in die Sparkasse begleiten, gibt es eine kleine Erfrischung und Leckerchen. Denn: „Die besten Freunde des Menschen sollen nicht in Kälte und Regen angeleint warten, während Herrchen und Frauchen ihre Finanzgeschäfte erledigen oder einen Beratungstermin haben“, findet der Vorstandsvorsitzende Heinz-Jörg Reichmann. „Bei uns sollen sich alle wohl fühlen“.
"Zeit-gegen-Geld"-Modell ein Erfolg
Auch für die Beschäftigten brachte 2017 so manche Überraschung. Dank eines neuen „Zeit-gegen-Geld“-Modells erhielten sie auf Wunsch durch Umwandlung des Weihnachtsgeldes bis zu 22 zusätzliche Urlaubstage. Bereits im ersten Jahr hätten knapp 18 Prozent aller Beschäftigten von dem Angebot Gebrauch gemacht. 32 Prozent der Belegschaft haben in diesem Jahr Zusatzurlaub im Umfang von 372 Tagen beantragt und bewilligt bekommen. Heinz-Jörg Reichmann ist sich sicher: „Hier haben wir einen Zeitgeist getroffen, über alle Altersgruppen und Generationen hinweg.“
Bücherrunde und Google geben Impulse
Viel Zuspruch habe es auch für die „Bücherrunde“ gegeben: Der Vorstand beziehe jede Menge Inspiration aus Büchern und lasse die Belegschaft gern daran teilhaben. Daher stellte der Vorstand zu Anfang des Jahres eine Reihe von Büchern kostenlos zur Verfügung, um die sich die Beschäftigten bewerben konnten. Einzige Bedingung: Im Herbst gab und gibt es in diesem Jahr wieder eine Diskussionsrunde mit regem Gedankenaustausch über den Inhalt der Bücher.

Wertvolle Impulse und Anregungen zieht die Sparkasse auch aus dem direkten Austausch mit den heimischen Unternehmen. Besuche bei weiteren Weltkonzernen wie Apple und Google stehen daher ebenfalls auf der Agenda.
Stiftungskapital um 500.000 Euro erhöht
Nicht zu vergessen ist die finanzielle Unterstützung der Sparkasse in vielen Bereichen des täglichen und öffentlichen Lebens. Dazu gehören eine Viertelmillion Euro an Spenden- und Sponsoringmitteln, die  unter Vereinen und Initiativen in der Region verteilt wurden. Eine weitere halbe Million Euro hat das Kreditinstitut dem Kapital der Stiftung der Sparkasse zugeführt. Das Stiftungskapital beträgt nun 2,75 Millionen Euro.

Unter anderem ließ die Sparkasse durch das DRK Lennestadt in ihren Geschäftsstellen neun öffentlich zugängliche Defibrillatoren installieren. 16.000 Euro hat die Sparkasse dafür aufgewendet. Der DRK-Ortsverein Lennestadt übernimmt die Wartung der Geräte federführend und in Abstimmung mit den Ortsvereinen in Attendorn und Kirchhundem.
Förderung für Vereine und Projekte
23.000 Euro flossen an die kommunalen Sportverbände. 15.000 Euro gingen an die Kulturgemeinde Hundem-Lenne, knapp 11.500 Euro kamen dem Kultur- und Theaterbetrieb in Attendorn zugute. Die bisher auf Lennestadt und Kirchhundem beschränkte Zusammenarbeit mit dem Sängerkreis Bigge-Lenne wurde auf den Raum Attendorn ausgeweitet. 5000 Euro an Fördermitteln stellt die Sparkasse im Rahmen der Kooperation zur Förderung des Chorgesangs bereit.

„Auch Tradition und Brauchtum profitierten wie jedes Jahr reichlich von der satzungsgemäßen Förderung durch die Sparkasse“, ergänzte Heinz-Jörg Reichmann, „Für zahlreiche Aktivitäten der Schützen-, Karnevals- und Osterfeuervereine flossen Spenden oder Sponsorengelder.“

Fördermittel aus der Stiftung flossen 2017 unter anderem in die Neugestaltung des Kleffwegs in Kirchhundem-Albaum. Unter Leitung der Kunststudentin Sophia Hose hatte der Kunst-Leistungskurs des Gymnasiums Maria Königin 15 Skulpturen entlang des Weges aufgestellt (LokalPlus berichtete).
Die Zahlen der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem
Die Sparkasse ist mit rund 32.000 Kunden und einer Bilanz-Summe von mehr als 1 Mrd. Euro ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. In neun Niederlassungen und neun SB-Points bietet sie vor Ort Finanzdienstleistungen und eine flächendeckenden Bargeldversorgung an.

Mit 197 Beschäftigten und 22 Auszubildenden lag die Ausbildungsquote bei der Sparkasse Ende 2017 bei 11,2 Prozent.  2017 hat die Sparkasse ein Kundengeschäftsvolumen von knapp 2,4 Milliarden Euro erreicht. Das ergibt ein Plus von rund 106 Millionen Euro und damit 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Zinsüberschuss ging um knapp 950.000 Euro auf 20,2 Millionen Euro zurück. Der Provisionsüberschuss legte dagegen weiter zu, um 414.000 Euro auf knapp 8,5 Millionen Euro.

Beim Kreditgeschäft verzeichnete die Sparkasse ein Plus im Neugeschäft von gut 42 Prozent auf knapp 95,4 Millionen Euro. Damit beträgt das Kreditvolumen insgesamt 545 Millionen Euro. Davon entfallen 330 Millionen Euro auf Privatkunden, 190 Millionen auf Firmenkunden und etwa 17,7 Millionen auf öffentliche Haushalte.

Auf knapp 778 Millionen Euro beziffern sich die Einlagen der Kunden bei der Sparkasse ALK. 487,5 Millionen davon entfallen auf Privatkunden. Weitere 246,3 Millionen Euro sind derzeit auf Konten von Firmenkunden geparkt.

Beim Leasing steigerte die Sparkasse das Volumen an Neuverträgen von 9,5 Millionen Euro um 20 Prozent auf fast 11,5 Millionen Euro. Damit hat sie Platz zwei innerhalb einer bundesweiten Vergleichsgruppe von rund 150 Sparkassen erneut behauptet.

Ein Plus von 19 Prozent gab es bei den Bausparverträgen. Viele Kunden nutzten die Gelegenheit, sich günstige Zinsen für die Zukunft zu sichern. Dadurch schrieb die Sparkasse Neuverträge in Höhe von 29,3 Millionen Euro.

Mit einem Plus von 11 Prozent stieg das Volumen der für Kunden verwalteten Wertpapiere um 25,3 Millionen Euro auf über 265 Millionen Euro. „Die Sparer und Anleger haben erkannt, dass das Warten auf die Zinswende sie nicht weiter bringt. Daher werden Wertpapiere als Beimischung immer interessanter“, stellt Heinz-Jörg Reichmann fest.

Deutlich rückläufig war nach einem sehr guten Vorjahr das Lebensversicherungsgeschäft mit 18,3 Millionen Euro und damit einem Minus von 25 Prozent. Aber Sachversicherungen legten um 18 Prozent auf 418.000 Euro zu, Kranken- und Pflegeversicherungen von 64.000 auf 82.000 Euro – ein Plus von 29 Prozent.
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