„Schwein gehabt“-Lesung und Exkurs der Bücherei Attendorn


Für die Kinder war es ein erlebnisreicher Vorlesetag. von privat
Für die Kinder war es ein erlebnisreicher Vorlesetag. © privat

Attendorn/ Neu Listernohl. Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages zum diesjährigen Thema „Natur und Umwelt“ hat die evangelische Bücherei Attendorn in Zusammenarbeit mit Angela Klose zur Lesung „Schwein gehabt“ eingeladen.


Zahlreiche jüngere und ältere Tierfreunde aus verschiedenen Attendorner Schulen waren der Einladung gefolgt. In der von Frau Bambach und Frau Kröger vorbereiteten Bücherei las die Grundschullehrerin Frau Klose zunächst aus dem Buch „Rennschwein Rudi Rüssel“ von Uwe Timm vor. Die Kinder lauschten gespannt den Erzählungen über das Schicksal des Rennschweins Rudi Rüssel.

Nach dem Anlesen des Buches ging es dann zu Fuß nach Neu-Listernohl, wo die beiden „echten“ Schweinchen Babs und Bernd Klose ein schweinegerechtes Zuhause gefunden haben. Die Tierfreunde durften die Tiere streicheln und füttern und sich ihren Lebensraum, der einen großen Garten, einen Swimmingpool und einen Kellerraum mit Stall umfasst, genau anschauen.

Die Kinder erfuhren, dass die Borstentiere saubere Tiere sind und Schweine ihre Geschäfte ganz weit weg von ihrem Schlaf- und Futterplatz machen. Damit die Schweinerei im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu groß wurde, mussten sich die Kinder nach dem Besuch im Schweinegehege für den nächsten Programmpunkt dann allerdings ihre Schuhe und Stiefel ausziehen.
Fotoshow und Fakten über die Borstentiere
Im Wohnzimmer der Familie Klose gab es für alle dann noch am Fernseher Fotos und Videos der beiden Speckbacken aus den letzten zweieinhalb Jahren zu bestaunen. Dabei erfuhren die Kinder Wissenswertes von der Spezies Schwein. Oft wurde herzhaft gelacht. Etwa, als Babs und Bernd sich um ein Nutellaglas gestritten haben oder Babs versucht hat, ihr Nest mit einem Zelt und einem Rasenmäher für ihre Begriffe „gemütlich“ auszustatten.

Auf den Bildern sahen die Kinder Babs und Bernd beim Schlafen immer aneinander gekuschelt und erfuhren, dass man Schweine niemals alleine halten darf, weil sie Rottentiere mit einer strengen Rangfolge sind, die lebenslange Freundschaften eingehen, Körperkontakt lieben und sich mit 20 verschiedenen Lauten verständigen können.
Vieles ist Neuland für die Kinder
Viele Informationen waren für viele Kinder neu: „Diese Tiere brauchen bei großer Hitze im Sommer unbedingt schattige Plätze, denn sie können ihren Körper durch Schweiß auf der Haut nicht kühlen!“, so Klose. Interessant für die kleinen Tierfreunde war auch die Erkenntnis, dass Schweine keinesfalls „saublöd“ sind, sondern vielmehr zu den intelligentesten Säugetieren gehören, für ihr Leben gerne lernen und sich sogar im Spiegel erkennen können.

Natürlich waren Babs und Bernd nicht picobello sauber, als der Besuch kam. Ihre Rüssel und Hufen waren voller Matsch und Erde und auch das Borstenkleid ließ ein wenig zu wünschen übrig. Aber sie machten einen glücklichen, zufriedenen Eindruck. „Wusstet ihr, dass das Wälzen im Schlamm eine Art Körperpflege für die Tiere ist? Schweine machen das, um Ungeziefer wie Milben und Flöhe auf der Haut loszuwerden“, erklärte Klose.

Zum Abschied gab Frau Klose den Kindern noch folgende Worte mit auf den Weg: „Ihr habt heute ja nicht die ganze Geschichte von Rudi Rüssel gehört. Das war aus Zeitgründen nicht möglich“. Sie empfahl den Kindern, sich das Buch auszuleihen oder zu kaufen.
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