Reinigung der Stolpersteine: In Attendorn wird „das Gedächtnis aufpoliert“
„Geh Denken“ in Attendorn
- Attendorn, 26.10.2020
Attendorn. Nach der guten Resonanz in den Vorjahren werden unter dem Motto „Geh Denken“ am Freitag, 6. November, ab 15 Uhr, die Stolpersteine in Attendorn erneut gereinigt.
Auf den 10 x 10 cm großen Granitquader mit eingelegter Messingplatte sind der Name, der Geburtstag und -ort sowie der Todestag der jüdischen Mitbürger eingraviert, die während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern oder anderswo umgebracht wurden oder die den Freitod vor dem befohlenen Abtransport wählten. Die Steine sind vor Wohnungen oder besonderen Plätzen, die für die ehemaligen Mitbürger von besonderer Bedeutung waren, verlegt worden.
Seit über 40 Jahren erforscht der pensionierte Schulleiter und Buchautor nun schon das Leben der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Attendorn. Unterstützt wird er dabei von der Hansestadt Attendorn und von Tom Kleine. Der Termin im November wird alljährlich nicht zufällig ausgewählt, denn er liegt um die Jahrestage der Novemberpogrome vom 9. und 10. November 1938. An diesen beiden Tagen wurden wie im gesamten Land auch die jüdischen Mitbürger Attendorns zu Opfern der von den Nationalsozialisten von langer Hand geplanten Übergriffe.
Neben der Reinigung der Stolpersteine werden die Initiatoren am 6. November an jedem Standort Informationen zu den betreffenden jüdischen Mitbürgern vermitteln. Jeder Interessierte ist zu dieser Veranstaltung eingeladen. Die Reinigungsmittel bringen die Initiatoren mit. Treffpunkt ist um 15 Uhr vor der Rossmann-Filiale in der Wasserstraße. Die Corona-bedingten Mundschutz- und Abstandsregeln sind einzuhalten.