Rathaus-Mitarbeiter suchen Wege aus dem „Stresstunnel“

Umgang mit Belastung


Überzeugt vom "Stresstunnel"-Prinzip: (von links) Dezernent Christoph Hesse, Nadine Richard von Stadt Attendorn, der Gedia-Betriebsratsvorsitzende Thorsten Wottrich und Diplom-Sozialarbeiterin Katrin Arens. von Hansestadt Attendorn
Überzeugt vom "Stresstunnel"-Prinzip: (von links) Dezernent Christoph Hesse, Nadine Richard von Stadt Attendorn, der Gedia-Betriebsratsvorsitzende Thorsten Wottrich und Diplom-Sozialarbeiterin Katrin Arens. © Hansestadt Attendorn

Attendorn. Wie kann man im Berufs- und im Privatleben mit verschiedenen Faktoren von Belastung umgehen? Antworten auf diese Frage soll der „Stresstunnel“ liefern, den die Firma Gedia Gebrüder Dingerkus entwickelt hat. Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung haben den Tunnel jetzt im Rahmen einer Maßnahme zum Thema Gesundheitsprävention getestet – und zwar im Rathaus.


Der begehbare Tunnel besteht aus mit weißer und schwarzer Folie bezogenen Wänden, die verschiedene Stressvorgänge in beruflichen und privaten Situationen visualisieren sollen. Während der Gang zu Beginn noch hell und weit ist, wird er im Verlauf dunkler und bedrückender. Der Weg endet in einer dunklen Sackgasse mit einem versteckten Ausgang. 

Neben Wänden mit Bildern aus dem Arbeitsalltag waren zahlreiche Flächen für Mitarbeiter-Kommentare oder Brainstorming vorgesehen. Hier konnten Kollegen ihre eigenen Wahrnehmungen zum Thema aufschreiben. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollten dabei helfen, einen Maßnahmenkatalog zur weiteren ganzheitlichen Gesundheitsförderung zu erarbeiten und umzusetzen. Unter der Leitung des Betriebsratsvorsitzenden von Gedia, Thorsten Wottrich, war der bereits mehrfach ausgezeichnete „Stresstunnel“ im Ratssaal des Rathauses von Mitarbeiterin des Unternehmens und des städtischen Bauhofs aufgebaut worden.
„Psychosoziale Gesundheit festigen“
„Unser Projekt im städtischen Umfeld vorzustellen, hat uns sehr gefreut. Die Resonanz der Organisatoren ist durchweg positiv und zeigt, dass unsere Arbeit sogar außerhalb des Industriesektors vielversprechende Verwendung findet. Ich hoffe, unsere präventive Gesundheitsmaßnahme hat die Mitarbeiter der Stadt Attendorn zielsicher unterstützt“, sagte Wottrich.

Begleitet wird das Projekt von der Diplom-Sozialarbeiterin Katrin Arens, die psychosoziale Beratung in der betrieblichen Gesundheitsfürsorge anbietet: „Es können Beratungsangebote entstehen, die Einzelne oder auch Gruppen ansprechen. Ziel dieses Angebotes ist es, die psychosoziale Gesundheit der Mitarbeiter wiederherzustellen und/oder zu festigen.“
„Wichtiges Thema Stress ernst nehmen“
Christoph Hesse, als Dezernent der Hansestadt Attendorn unter anderem für den Personalbereich zuständig,  weiß: „Auf jeden Menschen wirkt täglich eine Vielzahl innerer und äußerer Reize, die Stress verursachen oder Stressreaktionen hervorrufen können. Immer komplexere Arbeiten in immer kürzerer Zeit zu erledigen, sind Stressfaktoren in unserer digitalisierten Welt, die nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes betreffen. Man kann den Stresstunnel belächeln. Man kann dieses wichtige Thema Stress aber auch ernst nehmen.“

Hesse bedankte sich bei der Firma dafür, dass „viele unserer Mitarbeiter durch den Stresstunnel wichtige Erkenntnisse gewinnen konnten, um zukünftig besser mit Stress umzugehen. Dies kommt letztendlich auch den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt zugute.“
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