Polizei nimmt Terrorverdächtigen fest

Großeinsatz an der Rundturnhalle / Verbindungen zum „Islamischen Staat“


  • Attendorn, 04.02.2016
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

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 von Symbol © Brian Jackson / lia
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Bei einem Großeinsatz in Attendorn hat die Polizei am Donnerstagmorgen, 4. Februar, einen Bewohner der als Notunterkunft genutzten Rundturnhalle festgenommen. Bei dem Mann soll es sich um ein Mitglied der militanten islamistischen Szene handeln. Er und drei weitere Personen stehen außerdem in dem Verdacht, Kontakt zur Terrororganisation „Islamischer Staat“ zu haben und „möglicherweise an der Planung von Gewalttaten in Deutschland“ beteiligt sein, heißt es in einer Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft und des Landeskriminalamtes in Berlin.


Zeitgleich mit dem Einsatz in Attendorn hätten Spezialkräfte der Polizei in Berlin vier Wohnungen und zwei Arbeitsstellen durchsucht. Auch in Hannover sei es zu einer Razzia gekommen. Bei den Einsätzen seien bislang (Stand: 14.15 Uhr) zwei Männer und eine Frau festgenommen worden. Gegen das Trio lägen „bestehende Haftbefehle in anderer Sache“ vor. Außerdem stellten die Beamten bei den Durchsuchungen unter anderem Computer, Mobiltelefone und Aufzeichnungen sicher. Das beschlagnahmte Material soll nun ausgewertet werden. Algerische Behörden hätten einen der vier Verdächtigen ebenfalls zur Fahndung ausgeschrieben, weil ihm eine Zugehörigkeit zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ vorgeworfen wird. Außerdem soll der Mann in Syrien eine militärische Ausbildung durchlaufen haben. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur soll es sich bei dem 35-jährigen Hauptverdächtigen um die Person handeln, die am Morgen in Attendorn festgenommen wurde.
Dortmunder Polizei leitet Einsatz in Attendorn
An den Ermittlungen sind das Bundesamt für Verfassungsschutz, das Bundeskriminalamt, die Generalstaatsanwaltschaft Hamm und die Länder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen beteiligt. Die Durchsuchungen in Hannover und Attendorn leitete die jeweiligen Länderpolizei; in der Hansestadt waren Beamte aus Dortmund im Einsatz. Für die Bevölkerung in Attendorn bestehe „keine erhöhte Gefahrenlage“, erklärt die Stadt Attendorn in einer Pressemitteilung. Das hätten das Polizeipräsidium Berlin und die Generalstaatsanwaltschaft erklärt. Die Verwaltung der Hansestadt stehe im Austausch mit den zuständigen Behörden.
Pressemitteilung der Kreispolizeibehörde Olpe
"Die Kreispolizeibehörde Olpe erreichten nach dem Einsatz von heute Morgen an einer Flüchtlingsunterkunft in Attendorn Anfragen von besorgten Bürgerinnen und Bürgern. Auskünfte in Zusammenhang mit dem Polizeieinsatz bleiben dem zuständigen Generalstaatsanwalt in Berlin vorbehalten. Die Kreispolizeibehörde Olpe weist im Hinblick auf die anstehenden Karnevalsveranstaltungen und der besorgten Bürgeranfragen darauf hin, dass keinerlei Erkenntnisse gewonnen wurden, die eine erhöhte Gefährdungslage für unsere Region begründen würden. Aus Sicht der Kreispolizeibehörde steht einer unbeschwerten Teilnahme an den vielen Karnevalsfeiern im gesamten Kreis Olpe nichts entgegen.
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