Motorsportclub blickt zurück und in die Zukunft

Sechs Jahrzehnte im Zeichen des Motorsports


  • Attendorn, 09.10.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Redaktion

Auch Ehrungen standen auf dem Tagesplan. von Barbara Sander-Graetz
Auch Ehrungen standen auf dem Tagesplan. © Barbara Sander-Graetz

Repe. Sein 60-jähriges Bestehen feierte am Samstag, 8. Oktober, der Motorsportclub (MSC) Lennetal Bamenohl / Attendorn im Dorfgemeinschaftshaus Repe. Unter den Gästen konnte der Vorsitzende, Robert Brandt, neben Bürgermeister Christian Pospischil auch Bernhard Jühe, Vorsitzender des ADAC Westfalen, begrüßen.


Zunächst empfing Brandt die Gäste und freute sich über die „prächtige Entwicklung des Vereins in den vergangene 60 Jahren.“ Besonders die Jugendgruppe, die vor über 20 Jahren gegründet wurde, sei heute der Kern des Vereins und mit ihrem Kartsport eine feste Größe im Attendorner Vereinsleben.

Bürgermeister Pospischil scherzte zunächst über den Ort der Feierlichkeiten: „Das Dorfgemeinschaftshaus liegt direkt an der Kreisstraße, wo immer wieder Raser geblitzt werden.“ Neben dem Vorstand und der aktiven Beteiligung der Mitglieder lobte Pospischil auch die Beteiligung des MSC an der Aktion "Sicherheitswesten" des ADAC. Rund 770.000 Schulanfänger in ganz Deutschland werden dabei mit Sicherheitswesten ausgestattet, so auch an der Gemeinschaftsgrundschule Attandarra. Zum Abschluss wünschte Pospischil dem MSC für die Zukunft alles Gute: „Bleiben sie auf der Strecke, oder besser: auf der Fahrbahn.“
Zahlreiche Ehrungen
Bernhard Jüte nutzte nach Grußworten die Gelegenheit für besondere Ehrungen. So bekam Ulrich Plum für seine langjährige Vereinstätigkeit die Ehrennadel in Silber mit goldenem Kranz. Die Ehrennadel in Gold wurde an Klaus Podransky überreicht. Podransky war 45 Jahre im Vorstand tätig, darunter auch als Vorsitzender.

Geehrt für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Helmut Pickart und Werner Bernhardt. Eine besondere Ehrung gab es für Bruno Gante, denn er ist das einzige noch lebende Gründungsmitglied. Dafür gab es neben einer Urkunde auch ein Modell eines DKW-Motorrades, also dem Fahrzeug, das Bruno Gante selber gefahren ist. Gleichzeitig wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.  
Bescheidene Anfänge
Sieben Männer hatten 1956 die Gründung besiegelt. Begonnen hatte die Geschichte des Clubs allerdings schon früher. Anfang der 1950er-Jahre trafen sich einige junge Männer, vornehmlich aus dem Heggener Raum, mit ihren Motorrädern bei Schrieners an der Treppe. Man plante Ausfahrten, organisierte gemeinsame Urlaubsreisen oder fuhr zum Schrauben nach Bamenohl zur Werkstatt von Franz Schulte, dem Vater des späteren Gründungsmitglieds Friedel Schulte.

Am 1. Mai traf man sich grundsätzlich zu einem Picknick in der Rüspe. Hier wurde gefachsimpelt und man entschied sich, einen Verein zu gründen. Offiziell wurde die Gründung im Gasthof Scheele am 26. Januar 1956 in Bamenohl. In den folgenden Jahren nahmen die Mitglieder nicht nur an eigenen und regionalen, sondern auch an internationalen Veranstaltungen teil. Weltmeisterschaftsläufe, eine Polenrundfahrt, Berg-, Grasbahn-, Zuverlässigkeitsrennen sowie Geschicklichkeitsturniere standen auf dem Programm.
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Motorsportclub blickt zurück und in die Zukunft
Auf der ersten Jahreshauptversammlung konnte der Club bereits 30 Mitglieder begrüßen, heute sind es 110. Mit dem Aufschwung stiegen die MSCler von ihren Motorrädern herunter und nahmen Platz in den ersten Pkw. Mitte der 1960-Jahre veranstaltete man die ersten Orientierungsfahrten mit einer Mindeststrecke von 400 km.

1971 dann ein harter Rückschlag: Der Kreis Olpe verbot motorsportliche Veranstaltungen auf öffentlichen Straßen. Die Mitglieder des MSC passten sich jedoch schnell an und wichen auf gesonderte, abgesperrte Flächen aus. So wurde etwa 1972 die erste Slalomveranstaltung auf dem Schützenplatz in Bamenohl durchgeführt.
Die Jugend ist die Zukunft
Doch was wäre ein Verein ohne die Breite von unten, aus der sich am Ende die Spitzenfahrer entwickelt? Aus diesem Grund wurde damals wie heute die Jugendarbeit zum Thema Nr. 1 erklärt. Im Jahre 1989 schlug Kassierer Ulrich Plum vor, den Kindern und Jugendlichen ein gebrauchtes Kart zum Fahren zur Verfügung zu stellen. Nach heftigen Diskussionen stimmte man dem Vorschlag zu und gründete die noch heute bestehende Jugendgruppe.
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