Italienischer Sommer und bockbeinige Ziegensprünge

Hamburger und Mangold ziehen Publikum keim Kammerkonzert in ihren Bann


Flötistin Stephanie Hamburger.
Flötistin Stephanie Hamburger.

Spielfreude, Virtuosität und ein bisschen Melancholie: Stephanie Hamburger (Flöte) und Maximilian Mangold (Gitarre) verzauberten das Publikum in der Kapelle des Collegium Bernadum am Sonntag. Der Kulturring der Stadt Attendorn hatte Kammerkonzert „Von Barock bis Tango“ organisiert.


Schon bei der „Sonate IV in C-Dur“ von Johann Sebastian Bach strahlten die beiden Musiker wahre Spielfreude aus. Vor allem die warmen Flötentöne, die Stephanie Hamburger ihrem Instrument entlockte, entfalteten sich im Adagio des dritten Satzes bei der ausgezeichneten Akustik der Kapelle besonders intensiv. Im „Gran Duetto Concertante“ des Anfang des 19. Jahrhunderts sehr beliebten „Elite-Komponisten“ Mauro Giuliani zeigten sich Hamburger und Mangold künstlerisch temperamentvoll und vermittelten den Zuhörern einen Hauch von italienischem Sommer. Das „Rondo Miltare“ forderte der Flötistin und dem Gitarristen gleichermaßen eine rasante Fingerfertigkeit ab, die beide aber mit bemerkenswerter Leichtigkeit meisterten. Mit vier abwechslungsreichen Werken von Augustín Barrios Mangoré brillierte Ausnahmegitarrist Mangold solistisch und schöpfte die musikalische Kraft des Gitarrenspiels aus.
Ebenso ausdrucksstark präsentierte Hamburger Artur Honeggers „Danse de la Chèvre“, wobei vor allem die bockbeinigen Ziegensprünge dem ein oder anderen Anwesenden lächeln ließen. Lebhaft und anmutig, aber gleichwohl melancholisch musizierten die beiden Künstler noch einmal gemeinsam in Astor Piazzollas „Histoire du Tango“ und harmonierten perfekt mit ihren Instrumenten. Das von Theobald Böhm für Flöte bearbeitete „Ständchen“ Franz Schuberts spielten die beiden Musiker als finale Dreingabe. Das begeisterte Publikum dankte es ihnen mit lang anhaltendem Beifall. (LP)
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