Grünen-MdL Johannes Remmel besucht jüdischen Friedhof in Attendorn

Erinnerungskultur vor Ort


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MdL Johannes Remmel (Mitte) besuchte zur Freude von Tom Kleine (links) und Hartmut Hosenfeld den jüdischen Friedhof  in Attendorn. von Nicole Voss
MdL Johannes Remmel (Mitte) besuchte zur Freude von Tom Kleine (links) und Hartmut Hosenfeld den jüdischen Friedhof in Attendorn. © Nicole Voss

Attendorn. Der jüdische Friedhof in Attendorn ist ein Ort der Stille und der Erinnerungen. Von 1871 bis 1942 wurden dort jüdische Mitbürger beigesetzt. Vom gepflegten Erscheinungsbild und dem Engagement der Initiative „Jüdisch in Attendorn“ überzeugte sich am Dienstagmittag, 28. Januar, MdL Johannes Remmel.


Der Grünen-Politiker und seine Fraktionskollegen nehmen das Datum der Befreiung der Gefangenen aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau vor 75 Jahren zum Anlass, die wichtige Arbeit von Erinnerungsorten zu würdigen und Erinnerungskultur vor Ort zu diskutieren.

Johannes Remmel betonte: „Die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ leistet als Lernort und Begegnungsstätte einen zentralen Beitrag zur Erinnerung an die Opfer und Gräueltaten des Nationalsozialismus. Sie macht Geschichte erfahrbar und die Schicksale von Verfolgten sichtbar. Ihre Arbeit fördert auch die politische Bildung in der Gegenwart.“
 von Nicole Voss
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Das Mitglied des NRW-Landtags hob hervor, dass der gesellschaftliche Konsens „Nie wieder“ immer mehr in Gefahr gerate. Johannes Remmel mahnte ferner, sich den Versuchen von Rechtsradikalen, die Erinnerungskultur in Frage zu stellen, entgegenzustellen. 

Hartmut Hosenfeld und Tom Kleine, die die Initiative „Jüdisch in Attendorn“, gründeten und immer wieder aufmerksam machen und wachrütteln, setzen genau das um. Der Rundgang mit dem Landtagsabgeordneten über den Friedhof, der am Julius Ursell-Weg liegt, führte bei widrigen Wetterbedingungen entlang der 33 Gräber, die nicht mal ansatzweise an die Schicksale erinnern, die den Menschen widerfahren sind. Die Grabstätten sind alle Richtung Jerusalem ausgerichtet.
Schulen pflegen den jüdischen Friedhof
Augenfällig: Der Friedhof bietet den Blick auf die Gotteshäuser der weiteren abrahamitschen Religionen. Die katholische und die evangelische Kirche sind genauso sichtbar wie das Minarett der Moschee.

Die Pflege des Friedhofs liegt seit 1986 in den Händen der weiterführenden Schulen. „Für uns ist das wichtig. So werden die Jugendlichen an die Geschichte und die Schicksale herangeführt“, so Hartmut Hosenfeld.
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„Erst brannten die Bücher, dann die Häuser, dann die Menschen“, erklärte Hartmut Hosenfeld. Besonders erfreut zeigten sich Hosenfeld und Kleine, dass der Vorstand der Schützengesellschaft Attendorn am Fronleichnamstag 2018 dem Friedhof einen Besuch abgestattet und in Erinnerung an Sotig May, der 1850 als Mitglied in die Schützengesellschaft aufgenommen wurde, einen Stein niedergelegt hatte.

MdL Johannes Remmel legte im Rahmen einer Gedenkminute ebenfalls einen kleinen Stein an der 2018 eingweihten Gedenksteele nieder.
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