Flüchtlinge und Arbeitsmarkt: SPD fordert runden Tisch

Langenohl: „Wichtiger Schritt" / Stadrat beschließt Zwei-Stufen-Plan


  • Attendorn, 06.11.2015
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

In der Ratssitzung am stellte Wolfgang Langenohl den Antrag, eine zentrale Veranstaltung zum Thema „Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt" zu organisieren. „Eine Zusammenkunft aller wichtigen Akteure, die das Thema insbesondere für die wachsende Gruppe an Flüchtlinge auch in Attendorn voranbringen kann, ist für die SPD-Fraktion ein wichtiger zweiter Schritt nach den intensiven Auseinandersetzungen zur Aufnahme von Flüchtlingen in unserer Hansestadt“, so Langenohl.


Die Zahl der Flüchtlinge und der anerkannten Asylbewerber wird in den kommenden Monaten voraussichtlich auch in Attendorn weiter deutlich ansteigen. Unternehmen hatten bereits Interesse daran signalisiert, Flüchtlinge einstellen zu wollen - auch in der Hoffnung, den Mangel an Fachkräften beheben zu können. An einem runden Tisch sollen nun „alle Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik" zusammengebracht werden; die Organisation soll nach Vorstellung der Sozialdemokraten die Wirtschaftsförderung der Hansestadt in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Integrationszentrum des Kreises Olpe übernehmen.
Pospischil: Vorhaben derzeit nicht umsetzbar
Bürgermeister Christian Pospischil begrüßte die Idee an sich. Allerdings gab er zu bedenken, dass die Voraussetzungen, um im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, für die Asylbewerber und Flüchtlinge schwierig seien. Sprachkenntnisse, Bleibeperspektive und Papiere für eine Arbeitserlaubnis stellten häufig schier unüberwindbare bürokratische Hindernisse dar. „Wir hatten das Angebot eines Unternehmens, Asylbewerber zu beschäftigen. Wir haben es leider nicht geschafft, zehn zu finden, die die Voraussetzungen erfüllten“, sagte der Bürgermeister. Eine zentrale Veranstaltung zum jetzigen Zeitpunkt sei laut Pospischil momentan wenig hilfreich. „Die Arbeitgeber wollen, aber sie bekommen nicht die Leute, die sie brauchen. Das schafft dann mehr Frust als Erfolg.“
Hesener: Erst Gespräche mit Ämtern führen
Kämmerer Klaus Hesener machte den Vorschlag, dass die Agentur für Arbeit, das Sozialamt und das Ausländeramt gemeinsam prüfen sollten, welche Maßnahmen sinnvoll sind. „Und dann gehen wir mit einem realen Konzept in einem zweiten Schritt auf die Arbeitgeber zu“, sagte Hesener. Diesem Zwei-Stufen-Verfahren stimmten alle Stadtverordnetenversammlung einstimmig zu.
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