Attendorn. In jeder Badesaison verbringen zahllose Menschen die Sommertage an den Ufern der Bigge. Leider nehmen nicht alle Badegäste es so genau mit der Müllentsorgung. So sammelt sich im Laufe einer Saison jede Menge Unrat an den Ufern und auch in dem Stausee an. Um diesen zu entsorgen, wurde am Samstag, 15. Oktober, zum ersten Mal eine gemeinsame Reinigungsaktion der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und der Umweltorganisation Sea Shepherd durchgeführt.
„Das Tauchen ist meine große Leidenschaft. Deshalb engagiere ich mich auch bei Sea Shepherd, weil sie die Meere auf der Welt schützen wollen. Ich habe bei meinen zahlreichen Tauchurlauben überall auf der Welt schon so viel Müll gesehen. Die Menschen achten einfach nicht genügend auf ihre Umwelt. Wir wollen mit dieser Aktion die Menschen ein Stück weit aufmerksamer machen“, erklärt Sebastian Schneider aus Attendorn seine Motivation. Er hat den „Clean Up Day“ an der Bigge organisiert. Acht Taucher aus dem Kreis Olpe und dem Märkischen Kreis hat er für die gute Sache zusammentrommeln können. Der 35-jährige Tauchlehrer engagiert sich seit 14 Jahren beim DLRG und seit acht Jahren bei der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd.
An der Liegewiese gegenüber des Schnütgenhofs gehen die Hobbytaucher bei 14 Grad kühlem Wasser in zwei Gruppen in die Bigge. In der sogenannten „belgischen Formation“ starten sie ihre Suche nach Müll unter der Wasseroberfläche. „Dabei taucht man in einer Formation ähnlich wie bei einem Kamm mit jeweils einem Meter Abstand“, erklärt Sebastian Schneider. Bis zu 14 Metern Tiefe untersuchen die Taucher mit ihren Taschenlampen die Umgebung und sammeln den Müll in ihren Netztaschen.
Hobbytaucher Michael Wulf weiß aus Erfahrung, wo besonders viel Müll zu erwarten ist. „Rund um die Listertalbrücke müssen wir besonders gründlich suchen. In der Umgebung ist die Brücke bekannt dafür, dass man hier schnell seine Altlasten loswerden kann. Da wirft man mal eben etwas über das Geländer und es verschwindet sofort in den Tiefen der Bigge“, so Wulf. Er ist mit 72 Jahren der älteste und auch erfahrenste Taucher der Truppe. Schon seit 45 Jahren taucht er und hat dabei auch schon Kurioses in der Bigge gefunden: „Vor etwa 20 Jahren habe ich bei einem Tauchgang alte Waffen und Munition auf dem Grund des Sees gefunden. Natürlich habe ich das ordnungsgemäß bei der Polizei abgegeben“, erzählt Wulf.