DLRG Attendorn bedauert: „Die Kameradschaft fehlt im Moment“

LokalPlus blickt hinter verschlossene Türen - bei Hilfsorganisation


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Sowohl das Vereinsleben als auch die Boote der DLRG bleiben momentan in ruhigen/bzw. trockenen Fahrwassern. Im Bild Manuel Plugge (links) und Kevin Ebensperger. von Adam Fox
Sowohl das Vereinsleben als auch die Boote der DLRG bleiben momentan in ruhigen/bzw. trockenen Fahrwassern. Im Bild Manuel Plugge (links) und Kevin Ebensperger. © Adam Fox

Attendorn. Auch bei der DLRG Attendorn geht es momentan ruhig zu. Zum einen liegt das an der Jahreszeit, zum anderen an Corona und den damit verbundenen Einschränkungen. Manuel Plugge und Kevin Ebensperger erzählen über die Angebote der DLRG, die aktuelle Situation und wie man auf digitalem Weg zusammenarbeitet.


Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist eine deutschlandweit tätige gemeinnützige und selbstständige Wasserrettungs- und Nothilfeorganisation und finanziert durch die Mitgliederbeiträge und Spenden.

Die Attendorner Ortsgruppe, die im Jahr 1954 gegründet wurde, hat 350 Mitglieder. Rund die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Davon sind 24 aktive Einsatzkräfte und 17 Mitglieder des Jugendeinsatzteams. Standorte sind von Mai bis Oktober die Waldenburger Bucht und das Vereinshaus in der Dortmunder Straße.

Das Jugendeinsatzteam der DLRG. von Archivbild: DLRG Attendorn
Das Jugendeinsatzteam der DLRG. © Archivbild: DLRG Attendorn

Kevin Ebensperger, von Beruf Schwimmmeister im Hallenbad Attendorn und Leiter Schwimmen der DLRG Attendorn, erzählt vom großen Angebot an Schwimmkursen, die von der DLRG angeboten werden. Wassergewöhnung im Baby-/Kleinkindalter, Seepferdchen/Seeräuber und das deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold gehören zum Angebot. Aber auch Lehrgänge für das Rettungsschwimmabzeichen in den olympischen Edelmetallen sowie Extra-Kurse für Polizisten und Lehrer werden angeboten.

„Jeder Nichtschwimmer ein Schwimmer“

Für die vielen Sponsoren und die Hansestadt Attendorn, die der DLRG die Schwimmhalle zur Verfügung stellt, ist die Ortsgruppe sehr dankbar. Denn in anderen Kommunen sei dies keinesfalls selbstverständlich. Getreu dem Vereinsmotto „Jeder Nichtschwimmer ein Schwimmer – jeder Schwimmer ein Rettungschwimmer“ setzte man alles daran, dass das Schwimmen gelehrt und beherrscht wird.

Das Schwimmtraining findet im Attendorner Hallenbad statt. von Archivbild: DLRG Attendorn
Das Schwimmtraining findet im Attendorner Hallenbad statt. © Archivbild: DLRG Attendorn

Um dies zu gewährleisten, müsse kontinuierlich geübt werden. Aufgrund der Bäderschließung falle das Schwimmtraining im Moment aus. Die DLRG-Mitglieder halten sich mit Individualsport fit. Neben einem trainierten Körper brachen die Mitglieder auch aktuelles Wissen. Deshalb finden die Ausbildungslehrgänge für Einsatzkräfte momentan digital statt. Denn im Einsatz sollte man sowohl Theorie als auch Praxis beherrschen.

Oft Selbstüberschätzung

Apropos Einsatz. Von denen gab es im vergangenen Jahr 15 in Attendorn. Die meisten finden in der Hochsaison in den Monaten Juli und August statt. Manuel Plugge, Elektrotechnikstudent und Leiter Fachdienste, erzählt, dass die se überwiegend dadurch entstehen weil Schwimmer ihre Kraft und Ausdauer im Wasser überschätzen.

Dann müsse man meist in voller Montur rausrücken. Mit Rettungsbooten und Tauchern schaue man vor Ort nach der Lage. Übrigens: Bei der DLRG kann man auch seinen Rettungsbootführerschein machen und das Tauchen erlernen. Erste Hilfe-Kurse und Einsätze bei Naturkatastrophen gehören zum Aufgabenbereich der DLRG.

Wenn´s drauf ankommt sind die Einsatzkräfte der DLRG zur Stelle. von Archivbild: DLRG Attendorn
Wenn´s drauf ankommt sind die Einsatzkräfte der DLRG zur Stelle. © Archivbild: DLRG Attendorn
Neue Mitglieder willkommen

Abschließend hoffen die beiden und das gesamte DLRG-Team, dass der momentane Ausnahmezustand nicht mehr allzu lange andauert. „Die Kameradschaft fehlt im Moment“, bedauern die beiden. Bestimme Abläufe und Trainings seien aus der Ferne schlichtweg schwierig bzw. gar nicht zu realisieren. Neue Mitglieder sind, unabhängig vom Alter, jederzeit willkommen. Denn bei der DLRG lerne man nicht nur die bereits erwähnten Dinge, sondern auch Teamfähigkeit und Zusammenhalt, betonen Plugge und Ebensperger.


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