„DigiMath4Edu“: Attendorn geht neue Wege im Matheunterricht

Start am Rivius Gymnasium


Jan Hendrik Müller, Mittelstufenkoordinator am Rivius Gymnasium (links), und Prof. Dr. Ingo Witzke, Leiter des Projekts DigiMath4Edu, freuen sich auf die zahlreichen Kooperationsmöglichkeiten. von Hansestadt Attendorn
Jan Hendrik Müller, Mittelstufenkoordinator am Rivius Gymnasium (links), und Prof. Dr. Ingo Witzke, Leiter des Projekts DigiMath4Edu, freuen sich auf die zahlreichen Kooperationsmöglichkeiten. © Hansestadt Attendorn

Attendorn. „DigiMath4Edu“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Siegen, der Hansestadt Attendorn und Attendorner Unternehmen, das die digitalen Möglichkeiten des Mathe-Unterrichts mit neuen Anwendungen ausschöpft. Die Präsentation von Prof. Dr. Ingo Witzke verfolgten die Schüler und Mathelehrer des Rivius-Gymnasiums mit großer Begeisterung. Das Digitalprojekt „DigiMath4Edu“ am Attendorner Rivius Gymnasium geht jetzt offiziell an den Start.


Dabei fand der Professor klare Worte für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit: „Wir wollen gemeinsam mit Ihnen die Dinge entdecken, die Sie hier sehen, und für den Unterricht weiter entwickeln.“ Bei den „Dingen“ handelt es sich um hochkomplexe digitale Werkzeuge, die die Hansestadt Attendorn für die Schule angeschafft hat.

Werkzeuge sinnvoll nutzen

Darunter befinden sich sechs 3-D-Drucker, ein Lehrerzimmer-iPad mit zahlreichen Mathe-Apps, jeweils ein Klassensatz VR-Brillen und Druckstifte sowie Echo Dots, hochauflösende Doku-Kameras und Mikrocontroller für den spielerischen Einstig ins Programmieren. Diese Werkzeuge gilt es nun, sinnvoll im Unterricht einzusetzen.

Ein 3D-Drucker. von Symbolfoto Pixabay
Ein 3D-Drucker. © Symbolfoto Pixabay
Lehrer und Studenten profitieren gegenseitig voneinander

Um die Lehrkräfte bei der Anwendung im Unterricht zu unterstützen, haben die Lehramtsstudenten Insa Germer und Lukas Engelberth von der Uni Siegen am Rivius Gymnasium die Rolle der „Unterrichtsassistenten“ übernommen. Sie zeigen dem Kollegium die technischen Möglichkeiten, während sie selbst Praxisluft in der Schule schnuppern.

Zugleich sind sie das Bindeglied zum Forscher-Team der Uni, das die entwickelten Didaktik-Konzepte direkt in der Realität überprüfen kann. Dieser Realitätscheck soll dann in die künftige Lehrer-Ausbildung einfließen.

„Sie sollen sich auf die Inhalte konzentrieren können“, erklärte Ingo Witzke den Schulpraktikern. Das Uni-Team kümmert sich darum, dass die Werkzeuge laufen und eröffnet zugleich Anwendungsmöglichkeiten. Mittelstufenkoordinator Jan Hendrik Müller ist glücklich über den Input aus Siegen: „Das Projekt bietet uns so viele Möglichkeiten, an die wir vorher noch gar nicht gedacht haben.“

Keine zusätzlichen Ausgaben für Schüler

Wichtig war der Schule, dass die Jugendlichen und ihre Familien keine technischen Anschaffungen schultern mussten, sondern ihre eigenen Geräte für die verschiedenen Themen nutzen können.

Praktische Impulse für die beiden Bildungspartner werden aus der heimischen Wirtschaft kommen: Mit Gedia und Kirchhoff Automotive sowie der Sparkasse ALK und der Lewa stehen dem Rivius unterschiedliche Unternehmen zur Seite, die mit vielseitigen Aufgaben aus der Praxis aufwarten.

Diese Kooperation zeige den Jugendlichen, dass Produktdesign selbstverständlich auch in den Attendorner Firmen seinen Platz hat.

Nachhaltiges Projekt

Die Lehrkräfte am Rivius Gymnasium machen sich mit großer Lust an die Arbeit, die den Schülern mehr Souveränität im Umgang mit digitalen Angeboten geben. Fortbildungen und Vernetzungstreffen mit anderen Schulen werden dafür sorgen, dass das Projekt im Unterricht nachhaltigen Erfolg zeigen wird.

Auch im Rathaus der Hansestadt Attendorn freut man sich über den gelungenen Auftakt. Schulamtsleiter Frank Burghaus stellt fest: „Die Stadt Attendorn begegnet der digitalen Herausforderung ganz offensiv mit dieser Form der Vernetzung und geht dabei jetzt weit über die reine Verteilung von Hilfsmitteln hinaus.“

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