Die „Hölle Westdeutschlands“

Achtklässler des Rivius Gymnasiums besichtigen „Steinwache"


 von privat
© privat

Die Klasse 8a des Rivius Gymnasiums besuchte kürzlich die sogenannte „Steinwache“ in Dortmund. Die Idee des Besuches war im Rahmen des Deutschunterrichts entstanden, in dem sich die Schüler mit dem Tagebuch der Anne Frank auseinandergesetzt hatten. Sie wollten einen Ort des Nationalsozialismus besuchen, um einen Einblick in die Auswirkungen der menschenverachtenden Ideologie der Nazis zu bekommen.


Das 1928 erbaute Polizeigefängnis wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten eine der berüchtigsten Folterstätten im Deutschen Reich. Unter dem Regime erhielt die Steinwache den Beinamen „Hölle Westdeutschlands“. Von 1933 bis 1945 waren etwa 30.000 Männer und Frauen aus „politischen Gründen“ inhaftiert. Diese Inhaftierten wurden verhört, misshandelt und gefoltert. Viele der Verhafteten wurden später in Konzentrationslager deportiert und dann ermordet. Die Schüler wurden von einer pädagogischen Mitarbeiterin durch das Gefängnis geführt, um einen Eindruck von den unmenschlichen Haftbedingungen vermittelt zu bekommen. Die sogenannte „Folterzelle“, in der die Häftlinge gequält und misshandelt worden waren, bis dann teilweise ihr Tod eintrat, war ein Teil der Besichtigung. Die pädagogische Mitarbeiterin zitierte außerdem aus dem Buch eines ehemaligen Inhaftierten, der über seine grausamen Erfahrungen berichtet. Nach der Führung konnten die Schüler noch in einem Workshop zum Thema „Holocaust“ ihre gemachten Eindrücke vertiefen und reflektieren. Das Fazit einer Schülerin zu diesem Tag: "Wenn man diesen Ort besucht hat, kann man mit dem Wort „Hölle“ nicht das beschreiben, was man gesehen und erfahren hat." (LP)
Artikel teilen: