Diagnose Leukämie: 16-jährige Ramona aus Attendorn hofft auf Stammzellen

Große Registrierungsaktion geplant


  • Attendorn, 16.05.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Familie, Freunde und Schirmherr Bürgermeister Christian Pospischil (4. von links) unterstützen Ramona und haben für die Registrierung sogar eigene T-Shirts erstellt. von Barbara Sander-Graetz
Familie, Freunde und Schirmherr Bürgermeister Christian Pospischil (4. von links) unterstützen Ramona und haben für die Registrierung sogar eigene T-Shirts erstellt. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Die 16-jährige Ramona Friesen aus Attendorn hat Leukämie. Vor acht Wochen bekam sie die Diagnose, die ihr Leben, das ihrer Familie und Freunde sowie ihrer Mitschüler völlig auf den Kopf stellte. Zurzeit ist sie in Dortmund in der Kinder-Onkologie und benötigt vielleicht in kürzester Zeit eine Stammzell-Transplantation, die ihr Leben retten kann. Am Dienstag, 4. Juni, findet daher in der Mensa der Hansaschule von 15 bis 20 Uhr eine Typisierungsaktion statt. Schirmherr ist Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil.


Eigentlich geht Ramona in die 10b der Hansaschule in Attendorn. Doch ihr Platz ist zurzeit leer. Vor acht Wochen fühlt sie sich schlapp und müde. Vielleicht eine Erkältung. Doch sie wird immer blasser. Ein Hautausschlag kommt hinzu. Der Hausarzt nimmt Blut ab. Dann geht alles ganz schnell. Noch am selben Tag kommt sie ins Lüdenscheider Krankenhaus. Von dort auf die Kinderstation nach Dortmund. Akute Leukämie, so die niederschmetternde Diagnose.
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„Einen Tag später hat sie schon mit der ersten Chemotherapie begonnen“, erzählt Mutter Nicole. Zusammen mit Ramonas Freund Ben Ritter ringt sie um Fassung. „Sie hat alle körperlichen Nebenwirkungen und auch die Haare sind ihr ausgefallen.“ Die 39-jährige Mutter ist täglich bei ihrer Tochter. Ihr Job und auch der 13-jährige Bruder von Ramona stehen zurzeit an zweiter Stelle. Das bringt nicht nur Alltagsprobleme, sondern auch finanzielle Probleme mit sich.

„Doch wir geben nicht auf. Das ist keine Option“, sagt die Mutter. Hilfe findet sie auch bei Ramonas Freund Ben. Seit drei Jahren sind die jungen Leute ein Paar. Der 18-Jährige hat seiner Ramona gerade einen Verlobungsantrag gemacht. „Ich möchte einfach, dass sie weiß, ich bin immer bei ihr, in guten wie in schlechten Tagen.“
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Auch ihre Mitschüler wurden sofort aktiv. Nimue Sommer, Alissa Pelloth, Pierre Hahn, Celina Obermüller und Victoria Gamsa setzten sich noch am gleichen Tag mit Marion Schmidt-Wrobel, Direktorin der Hanseschule, Bettina Steinbauer von der DKMS und Bürgermeister Christian Pospischil in Verbindung. „Wir wollten etwas tun“, bringt es Nimue Sommer auf den Punkt. So entstand die Idee, eine Registrierungsaktion ins Leben zu rufen. Das Motto lautet: „Ramona will leben“.

Ramona lässt durch ihre Mutter ausrichten, wie sehr ihr die vielfältige Unterstützung hilft: „Viele Patienten warten dringend auf einen passenden Spender. Das erlebe ich täglich im Krankenhaus. Daher bitte ich alle Menschen in Attendorn und Umgebung: Kommt zur Registrierung! Es dauert nur fünf Minuten und schenkt mir und anderen Betroffenen die Hoffnung auf ein zweites Leben.“
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Da die Kosten der Typisierung (35 Euro je Fall) nicht von den Krankenkassen übernommen werden, sind die Schüler und Ramonas Familie auf Spendenakquise. Sponsoren werden gesucht und das Schulfest steht auch im Zeichen von Ramona, um die Kosten der Aktion zu stemmen. „Jeder ist als Spender willkommen. Niemand wird abgewiesen“, versichert Bettina Steinbauer. „Vielleicht ist er der Lebensretter, den wir brauchen.“

Blut fließt bei der Typisierung auch nicht mehr. Nach dem Ausfüllen der Einverständniserklärung wird beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels eines Wattestäbchens gemacht. Der erste Spender hat sich übrigens schon gemeldet: Bürgermeister Christian Pospischil.
Ramona will leben:
Die Aktion findet statt am:
  • Dienstag, 4. Juni, von 15 bis 20 Uhr
  • in der Mensa der Hansaschule
Spenden werden erbeten auf das DKMS Spendenkonto:
IBAN DE 98 7004 0060 8987 0000 70
Verwendungszweck „Ramona“
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