Besenreiser und Krampfadern adé: Mit gesunden Beinen in den Sommer

Chefarzt Harald Führer gibt Tips


Besenreisern und Krampadern kann aktiv entgegengewirkt werden. von Symbolfoto Pixabay
Besenreisern und Krampadern kann aktiv entgegengewirkt werden. © Symbolfoto Pixabay

Attendorn. Der Sommer steht vor der Tür, die Temperaturen klettern nach oben und man freut sich darauf, wieder kurze Hosen, Kleider und Röcke aus dem Schrank zu holen. Gesunde Beine dürfen da nicht fehlen, doch nicht selten trüben Besenreiser oder Krampfadern die Lust auf das Tragen sommerlicher Kleidung. Harald Führer, Chefarzt der Gefäßchirurgie an der Heliosklinik Attendorn, erzählt, was man für gesunde Beine machen muss.


Unsere Füße und Beine tragen uns durchs Leben und sind dabei allerlei Belastungen ausgesetzt: 80 Prozent des im Körper vorhandenen Bluts zirkuliert in den Beinvenen – und das bis zu 1.500 Mal pro Tag. Folglich werden unsere Beine anfällig für Krankheiten wie Besenreiser oder Krampfadern.

Beides ist weit verbreitet: Laut der Deutschen Gesellschaft für Angiologie leiden rund 32 Millionen Menschen allein in Deutschland darunter. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer, da der weibliche Hormonhaushalt eine Erweiterung der Venen mit sich bringt. Auch eine erbliche Veranlagung kann diese Krankheiten begünstigen.

Thrombosegefahr durch Besenreiser und Krampfader

Bei Besenreisern und Krampfadern handelt es sich jedoch nicht nur um ein kosmetisches Problem. Bei einer Venenentzündung kann sich eine aufsteigende Entzündung mit Thrombose einstellen, die bis in die tiefe Vene hineinragen. Auch Embolien können dadurch entstehen.

Sowohl Besenreiser als auch Krampfadern entstehen aufgrund einer Bindegewebsschwäche, können aber behandelt werden. Dem vorangehen sollte jedoch unbedingt eine gute Ultraschall-Diagnostik, um den Rückfluss des Bluts und das Thromboserisiko zu überprüfen.

Eine Behandlung beider Krankheitsbilder kann sowohl konservativ als auch operativ erfolgen. Besenreiser werden häufig verödet, auch Kompressionsstrümpfe oder Medikamente können dabei helfen, einem Blutstau vorzubeugen. Krampfadern können gezogen werden (sogenanntes Stripping) oder auf verschiedene Art und Weise operativ und konservativ entfernt werden.

Blutfluss anregen und bewegen

Trotz erblicher Veranlagung hat der Chefarzt einige Tipps, wie man Besenreisern und Krampfadern vorbeugen kann:

Langes Stehen oder Sitzen sollte vermieden werden. Stattdessen ist es gut, zwischendurch immer mal wieder die Beine hochzulegen und das Fußende des Betts hochzustellen, um den Blutfluss anzuregen. Nordic Walking auf weichem Waldboden ist besonders förderlich. Auf Stop-and-Go-Sportarten wie Fußball oder Tennis sollte möglichst verzichtet werden.

Ist ein Mensch grundsätzlich von einer Bindegewebsschwäche betroffen, können Besenreiser und Krampfadern jedoch wiederkommen.

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