Bäumchensetzer sind wieder in Attendorn unterwegs

St. Claas als eine der ersten Stationen


  • Attendorn, 26.05.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
    Profilfoto Barbara Sander-Graetz

    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Topnews
Je spektakulärer die Sprünge, je größer die Begeisterung. von Barbara Sander-Graetz
Je spektakulärer die Sprünge, je größer die Begeisterung. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Es gehört in Attendorn zum Abitur genau dazu wie Klausuren und der Abiball: Das „Bäumchensetzen“ in den Wochen zwischen dem letzten Schultag und der Zeugnisvergabe. Seit Freitag, 25. Mai, ist es wieder so weit. An den Wochenenden wird bei den Abiturienten ein Bäumchen gesetzt. Bunte Autos mit Schülern vom Rivius und vom St.-Ursula-Gymnasium sind unterwegs und setzten die Tradition, die es seit den 1970er Jahren gibt, um - mittlerweile in der "Variante 4.0".


Vor rund 40 Jahren zog damals eine Gruppe „Rivianer“, mit einem Bollerwagen ausgestattet, von Garten zu Garten, um den frisch gebackenen Abiturienten bei Kaffee und Kuchen ein Bäumchen als Symbol für eine erfolgreiche Zukunft zu pflanzen.
Bildergalerie starten
Bäumchensetzer sind wieder in Attendorn unterwegs
Dann wurde das Ganze ein bisschen größer, und alle Abiturienten, die wollten, bekamen ein Bäumchen. Da aber nicht nur Schüler aus Attendorn an den beiden Schulen ihr Abi machten, sondern auch aus den benachbarten Orten, mussten die Autos der Eltern herhalten, um zum Bäumchensetzen zu kommen. In Kolonnen wurde gefahren, die Gärten manchmal mehr oder weniger neu gestaltet und natürlich ordentlich gefeiert.
Bildergalerie starten
Bäumchensetzer sind wieder in Attendorn unterwegs
Schließlich wurden eigene Autos mit kurzer Lebenszeit erworben, kreativ gestaltet und das Bäumchensetzen findet heute nur noch in den wenigsten Fällen im heimischen Garten statt. Aber besonders Eltern, die selbst mal ein Bäumchen bekommen haben, stehen der Sache auch heute noch aufgeschlossen gegenüber.
Bildergalerie starten
Bäumchensetzer sind wieder in Attendorn unterwegs
So auch am Samstag, 26. Mai, in St. Claas. Eine große Wiese neben Schrödershof wurde kurzerhand abgesperrt und zur „Bäumchensetzen-Zone“ erklärt. Mehrere Eltern und Schüler hatten sich hier zusammengeschlossen. Die Eltern sorgten für die Verpflegung, die Kids für das Setzen. Alle Autos bildeten einen Kreis, und los ging die Show.

Dabei gibt es eine „Konkurrenz“ zwischen Rivianern und Ursulinen, die sich in nicht ganz ernst gemeinten Schmähgesängen äußert. Bierduschen dürfen nicht fehlen, und spektakuläre Sprünge mit Spitzhake und zum Einsetzen der Bäumchen sind für die jeweiligen Setzer der Schule Ehrensache.
Bildergalerie starten
Bäumchensetzer sind wieder in Attendorn unterwegs
Nachdem kurz „Gaudeamus igitur“ („Lasst uns also fröhlich sein“) angestimmt wurde,  zeigte sich, dass  sich in all den Jahren aber eins nie verändert hat: die „Caritas“, sprich: die Verpflegung, denn Bäumchensetzen macht hungrig und durstig. Die Verpflegung konnte sich auch in St. Claas sehen lassen: Kuchen oder Brötchen mit Würstchen, dazu gekühlte Getränke, bei Temperaturen weit über 20 Grad waren eine willkommene „Caritas“, bevor es zur nächsten Station und schließlich zum „Joker“ ging, der Fete zum Abschluss des jeweiligen Bäumchensetzens.
Artikel teilen: