Attendorns Hansescheck wird digital

Attendorn. Die Tage des Hanseschecks in Papierform sind gezählt. Im kommenden Jahr hält auch hier mit dem Hansescheck 2.0 das digitale Zeitalter Einzug bei dem beliebten Zahlungsmittel der Hansestadt Attendorn. Wie genau das für die Händler funktioniert, erklärte Patrick Koch, Geschäftsführer des Anbieters „Stadtguthaben“ am Donnerstag, 18. Oktober, im Rathaus rund 20 interessierten Händlern.

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Konstant 200.000 Euro Kaufkraft im Jahr bindet der Hansescheck an die Stadt Attendorn. „Das sind tolle Werte“, lobte Patrick Koch das Erfolgsprodukt aus Attendorn. „Aber der Scheck in seiner jetzigen Form bedeutet für die Händler und das Stadtmarketing als Betreiber viel Verwaltungsaufwand.“

Das neue Prinzip mit dem digitalen Hansescheck sei für alle einfacher und biete auch mehrere Möglichkeiten. So wird der Hansescheck zukünftig eine Karte sein, auf der ein beliebiges Guthaben geladen werden kann. „Da kann es auch zum 66. Geburtstag mal 66 Euro sein“, erklärt Koch. Zurzeit gibt es den Hansescheck im Wert von fünf, zehn, zwanzig, dreißig oder 44 Euro.

44 Euro Scheck bleibt

Letzterer kann speziell von Unternehmen als steuerfreie Gratifikation für Mitarbeiter genutzt werden. Nachdem der Bundestag die monatliche 44-Euro-Freigrenze für Sachbezüge - wie Einkaufsgutscheine - an Arbeitnehmer bestätigt hat, ist der 44-Euro-Hansescheck eine gern genutzte Möglichkeit für alle Arbeitgeber, sich bei ihren Mitarbeiter neben dem üblichen Entgelt mit einer Gratifikation  für besonderes Engagement zu bedanken.

„Das soll auch in Zukunft so bleiben, aber auch alle anderen Beträge können nun auf die Karte des Hanseschecks gebucht werden“, ergänzte Frank Burghaus, Leiter des Stadtmarketings. „Außerdem kann man zukünftig auch die Beträge bei der Abbuchung stückeln, die Karte selber nach Belieben wieder aufladen oder auch den Betrag von mehreren Karten auf eine buchen lassen.“

Neutrale Karte

Bei der grafischen Gestaltung der Karte sei man noch offen. „Die Rückseite könnte als mögliche Werbefläche für Unternehmen und Händler zur Verfügung stehen“, stellte Frank Burghaus Überlegungen seitens des Stadtmarketings vor. Fest steht aber, dass auch diese mit einem Umschlag ausgegeben wird, auf dem der aktuell geladene Betrag der Karte vermerkt wird. „Dann weiß der Beschenkte auch den Wert seines Hanseschecks, denn die Gutscheinkarte selber ist neutral und enthält keine Nummerierung.“

Der Inhaber selber kann mit einem Barcode Scanner, über die Eingabe seines Kartencode auf der Seite des Stadtmarketing oder im Geschäft den aktuellen Wert seiner Karte auslesen. Wie bisher kann im Büro des Stadtmarketings, im Bürgerbüro, bei der Sparkasse ALK und der Volksbank Bigge-Lenne der digitale neue Hansescheck erworben werden. „Es gibt auch Überlegungen, dass einige Händler die Karte aufladen können. Da müssen wir aber noch Gespräche führen“, so Burghaus.

Ab 1. April nur noch digital

Ab November wird beim Erwerb der Hanseschecks in Papierform ein Schreiben ausgegeben, der über die Umstellung auf die digitale Form informiert. Ab Anfang März 2019 erfolgt die Ausgabe im Kartenformat. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Papiergutscheine nicht mehr durch die Händler angenommen und abgerechnet werden. Ab 1. April 2019 können Papiergutscheine nur noch gegen den digitalen Hansescheck in der Touristen Information umgetauscht werden.

Wer also noch Hanseschecks hat, sollte sie ausgeben oder im kommenden Jahr umtauschen.