Attendorner SPD hat Geschichte in Attendorn geschrieben
Chronik: 125 Jahre SPD Attendorn
- Attendorn, 29.05.2021
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss
Attendorn. Wer sich mit Jürgen Meise über die 125-jährige Geschichte der SPD Attendorn unterhält, sollte Zeit mitbringen. Der ehemalige Vorsitzende des Ortsvereins ist – was die Geschichte der Partei angeht - ein wandelndes Lexikon. Einen Teil seines Wissens hat er in seiner dritten 83-seitigen Chronik festgehalten, die druckfrisch auf dem Markt ist. Gemeinsam mit dem Ortsvereinsvorsitzenden Wolfgang Langenohl stellte der Autor das Werk bei einer Pressekonferenz im SPD-Haus vor.
Der ehemalige Ortsvereinsvorsitzende (1979 bis 2005) konnte auf die Inhalte seiner Publikationen zum 75- und zum 100-jährigen Jubiläen zurückgreifen. Dem Buiterling, wie er selbst betont, kam sein Wissen und sein Ehrenamt als Archivar, das er nach wie vor inne hat, zu Gute.
In seinem Vorwort verweist Jürgen Meise darauf, dass die lokale und regionale Geschichtsforschung neue Erkenntnisse und Hintergründe zur ersten Gründung eines SPD-Ortsvereins im kurkölnischen Sauerland nachweisen. „Gründe, die es notwendig machten, die Schrift zum 125-jährigen Bestehen zu aktualisieren und zu erweitern“, so der Autor, der darin ein Stück weit die jüngste Stadtgeschichte mit der Geschichte des Ortsvereins verknüpfte.
Zum Inhalt: Die Geschichte der SPD fängt quasi im Jahr 1848 mit der Verbreitung sozialdemokratischer Ideen an, bis der damals 19-jährige Josef Mayworm, am 6. Juni 1896, die SPD mit einigen Mitstreitern auf freiem Feld gründete. Wie auch in der Chronik nachzulesen ist, hätte es kein Wirt gewagt, ihnen einen Raum zur Verfügung zu stellen.
Enthalten sind auch Kapitel über die Neuorganisation des Ortsvereins von 1945 bis heute, das Sauerländer Volkshaus, das Umfeld, die SPD in der Kommunalpolitik. Jürgen Meise hat akribisch recherchiert und zusammengetragen. Wichtig war es ihm auch, den Frauen in der SPD einen Raum zu geben. Die Chronik ist ein informatives Werk, garniert mit einigen Fotos, die auch für nicht-politisch affine Leser durchaus interessant ist.
Deutlich wird auch, dass es die Genossen nicht leicht hatten. Bei der Präsentation seines dritten Werkes erinnert der Autor daran, dass die SPD-Mitglieder in früheren Zeiten sogar von einen Attendorner Pfarrer in einem Pfarrbrief angegangen wurden.
Das hat Bürgermeister a.D Alfons Stumpf nicht auf den Genossen sitzen lassen und einen „Gegen-Pfarrbrief“ verfasst. Viele weitere Anekdoten schlummern im Hinterkopf von Jürgen Meise, der sich gerne mit Interessierten darüber austauscht.
300 Exemplare
Von der Jubiläumschronik wurden in der Erstauflage 300 Exemplare gedruckt. Die ersten Werke werden beim Jubiläumsfest am Sonntag, 6. Juni, an die Gäste verteilt. Jürgen Meise und Ortsvereinsvorsitzender Wolfgang Langenohl, die das informative Werk gemeinsam vorstellten, sind sich sicher, dass jeder, der möchte, eine Chronik bekommt.