Attendorner Medizingespräche: Dem Schlaganfall vorbeugen

Harald Führer, Chefarzt Gefäßchirurgie, klärt auf


Harald Führer, Chefarzt Gefäßchirurgie. von privat
Harald Führer, Chefarzt Gefäßchirurgie. © privat

Attendorn. Ablagerungen in den Halsschlagadern wachsen oft unbemerkt und sind dennoch gefährlich. Eine Enge der Halsschlagader kann zu einer eingeschränkten Blutversorgung und Schlaganfall führen. Über Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten spricht Harald Führer, Chefarzt Gefäßchirurgie, im Rahmen der „Attendorner Medizin-Gespräche“ am Mittwoch, 7. Dezember, ab 16 Uhr in der HELIOS Klinik Attendorn.


„Jeder fünfte Schlaganfall lässt sich auf eine verengte Halsschlagader zurückführen“, sagt Harald Führer. Hier sorgen Ablagerungen, sogenannte Plaques, für eine Verengung (Stenose) der Blutgefäße, die das Hirn versorgen. „Diese als Arteriosklerose bezeichnete Erkrankung ist gleich zweifach gefährlich: Zum einen schränkt sie die Blutversorgung des Gehirns ein, zum anderen können sich aufgrund der Enge der Halsschlagader Blutgerinnsel bilden, die – ins Gehirn verschleppt – zu einem Hirninfarkt führen.“
Alarmsignale beachten
Einem Schlaganfall kann aber vorgebeugt werden. Deshalb sollte man auf alarmierende Hinweise achten. Raucher, Patienten mit Bluthochdruck oder Diabetiker haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko zur Ausbildung der Ablagerungen. „Die Plaques sind besonders tückisch, da sie über lange Zeit keine Beschwerden hervorrufen. Die frühzeitige Kontrolle der Halsschlagadern durch schonenden Ultraschall kann daher lebensrettend sein“, ergänzt der Gefäßchirurg.

Werden signifikant einengende Ablagerungen festgestellt, können Plaques je nach Größe konservativ oder operativ behandelt werden. „Bei kleinen Ablagerungen können eine Änderung der Lebensführung und bestimmte Medikamente zur Blutverdünnung und Senkung von Blutdruck und Cholesterinspiegel helfen. Bei schweren verengenden Ablagerungen ist eine Operation notwendig“, so der Chefarzt weiter.
Schnelle Hilfe
Kommt es doch akut zu einem Schlaganfall, kann dieser bei einem Teil der betroffenen Patienten durch ein schnelle Wiedereröffnung des verstopften Hirngefäßes mittels mechanischer Thrombektomie und/oder Operation verhindert oder verkleinert werden.  

Der Chefarzt weiß, dass die ersten warnenden Vorboten wie kurzzeitige Gefühlsstörungen, Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Probleme beim Sprechen und Verstehen richtig eingeordnet werden müssen. „Bei solchen Beschwerden sollte sich ein Patient sofort in einer Klinik mit spezialisierter Schlaganfallversorgung vorstellen, weil eine Therapie umso erfolgreicher ist, je früher sich der symptomatische Patient vorstellt. Time is brain – schnelles Handeln rettet Hirngewebe“, betont Harald Führer.
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