Attendorn müsste bei Querung des Biggesees tief in die Tasche greifen

Mögliche Varianten vorgestellt


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Die Untertunnelung zu installieren wäre die kostspieligste Variante. von Landschaftsarchitektur Greenbox
Die Untertunnelung zu installieren wäre die kostspieligste Variante. © Landschaftsarchitektur Greenbox

Attendorn. Mit dem langfristigen Ziel, ein weiteres touristisches Highlight zu schaffen und den bestehenden Rundweg zu verkürzen, hat die Hansestadt Attendorn eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Fünf mögliche Varianten wurden im Ausschuss Planung und Umwelt am Montag, 31. August, vorgestellt.


David Theidel, ,Landschaftsarchitekt und Regionalentwickler des Büros „Greenbox“, ging zunächst auf die Kriterien des Projekts ein. Neben Technik/Funktion, Wirtschaft/Entwicklung und Infrastruktur war es für alle Beteiligten ebenso wichtig, das Projekt landschaftlich ansehnlich zu gestalten und dabei die Natur zu schonen. Das Kriterium Soziale Akzeptanz soll bei diesem Projekt auch eine übergeordnete Rolle spielen.

Eine Variante ist die sogenannte Modulare Querung Gilberg. Diese gäbe es in zwei Optionen: West und Ost. Bei der westlichen Querung rechnet man mit einer Länge von 1.750 Metern. Bei der östlichen Querung ist die Brücke 1.250 Meter lang. Die Kosten belaufen sich auf 6,6 bzw. 4,2 Millionen Euro.
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Attendorn müsste bei Querung des Biggesees tief in die Tasche greifen
Eine Hängebrücke könnte sich das Architektenbüro durchaus auch vorstellen. Diese wäre 650 Meter lang und würde 5,3 Millionen Euro kosten. Die teuerste Variante wäre ein Tunnel unterhalb des Biggesees. Dieser würde 9,5 Millionen Euro kosten und hätte die gleiche Länge wie die Hängebrücke.

Ein Variante, die gänzlich ohne Eingriffe in die Landschaft erfolgt, ist eine Fähre, die von einem zum anderen Ufer fährt. Diese Variante ist die kostengünstigste von allen und würde 3 Millionen Euro kosten. Nach heutigem Stand der Dinge ist es auch durchaus technisch möglich, eine Smartphone App zu entwickeln, damit das Schiff keine unnötigen Leerfahrten macht und nur bei entsprechender Buchung von einem zum anderen Ufer fährt.
Empfohlene Variante ist das Schiff
Die vom Architektenbüro empfohlene Variante ist das Schiff. Die Fähre ist zudem die einzige Variante, die barrierefrei genutzt werden kann. Bei den anderen Varianten hatte man sich gegen einen barrierefreien Ausbau entschieden, weil dies den finanziellen Rahmen sprengen würde.

Nachteil sei jedoch, dass nicht gewährleistet werden könne, dass diese Variante ganzjährig genutzt werden könne. Deshalb empfahl Greenbox einen Blick auf die Modulare Querung Gilberg Ost zu werfen. Diese sei zwar wesentlich teurer, könnte aber ganzjährig ohne Einschränkungen genutzt werden.
Regionale 2025 spielt entscheidende Rolle
Abschließend bedankte sich Bürgermeister Christian Pospischil für den Vortrag und betonte, dass das Projekt finanziell aufgrund der Corona Krise nächstes Jahr nicht zu realisieren sei. In der nächsten Legislaturperiode werde man sich noch einmal gemeinsam an den Tisch setzen und erörtern wie es weitergehen soll. Auch die Regionale 2025 wird dabei eine erhebliche Rolle spielen, die Stadt wird versuchen im Zuge dieser Fördermittel zu erhalten.
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