Attendorn hat jetzt die perfekten Wälle

Weg der Kinderrechte eröffnet


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Gemeinsam gingen die zahlreichen Gäste einen Teil des Weges der Kinderrechte. Auch Bürgermeister Christian Pospischil (zweiter von rechts) und Heinz-Jörg Reichmann (Sparkasse ALK) waren dabei. von Nicole Voss
Gemeinsam gingen die zahlreichen Gäste einen Teil des Weges der Kinderrechte. Auch Bürgermeister Christian Pospischil (zweiter von rechts) und Heinz-Jörg Reichmann (Sparkasse ALK) waren dabei. © Nicole Voss

Attendorn. Attendorn hat jetzt die perfekten Wälle, stellte Bürgermeister Christian Pospischil am Samstag, 29. August, bei der Eröffnung des Weges der Kinderrechte treffend fest. Der Weg ist der erste seiner Art in Deutschland, wie Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes verriet.


Die vier Wälle der Hansestadt zieren jetzt bunte Lollis, die den Spaziergängern Blickfänge bieten und die Stadt bunt machen. Die Lollis stehen für Kindheit, Unbeschwertheit, Fröhlichkeit, Lachen, Spaß und Buntheit. Aber, das ist nicht alles.

Hinter den bunten Farben verbirgt sich auf der 1,6 Kilometer langen Strecke ein ernstes Thema: Auf der Rückseite der Lollis stehen die Kinderrechte, die 1989 von den Vereinten Nationen auf der Genfer Kinderrechtskonvention formuliert wurden.
Die Idee hatten Marlies Backhaus und Anna Orsini
Die Idee zu diesem K.I.A.(Kids in Attendorn)-Projekt hatten Anna Orsini, Erzieherin im Jugendzentrum Attendorn, und die heimische Künstlerin Marlies Backhaus. Das Ziel, im Rahmen eines erweiterten kulturellen Angebots für Kinder und Jugendliche künstlerische Beiträge zur Gestaltung der Attendorner Innenstadt zu entwickeln, wurde toll umgesetzt.

Für die Gestaltung waren Marlies Backhaus und der Medienkünstler Jan Backhaus verantwortlich, der den Projektablauf in einer filmischen Dokumentation festhielt. Der etwa 20-minütige Film wurde im Anschluss an den gemeinsamen Gang im JAC-Kino präsentiert.
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Attendorn hat jetzt die perfekten Wälle
Bürgermeister Pospischil lobte K.I.A. als wunderbare Initiative, die sich vor drei Jahren auf den Weg gemacht habe. Die Idee habe seinerzeit bei ihm, im Rat und im Rathaus großen Anklang gefunden. Das war auch bei der Eröffnung des Weges – alleine durch die zahlreichen Interessenten – deutlich spürbar.

Nezahat Baradari, SPD-Bundestagsabgeordnete, betonte, dass wir viel verändern müssten, damit alle Kinder gesund und fröhlich aufwachsen. Das treffe nicht für alle Kinder zu, hob die Kinderärztin und Politikerin hervor und ging auf die Kinderarbeit ein, die wir auch nicht für unsere Kinder wollten.
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„Die Welt kann nur gut sein, wenn es unseren Kindern gut geht“, so Nezahat Baradri. Die Attendornerin erklärte, dass sie sich als Kinderärztin seit fast 25 Jahren und im Bundestag seit zwei Jahren für die Rechte der Kinder einsetze.

Anna Orsini sagte: „Viele Kinder sind Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch. Wir müssen darüber sprechen und den Kindern zuhören.“ Auf Nachfrage, ob der Aufwand zur Erstellung des Weges groß gewesen sei, antwortete die Erzieherin: „Es ist wichtig, auf die Rechte der Kinder aufmerksam zu machen. Da kann der Aufwand nicht groß genug sein.“
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