Attendorn bleibt „Fairtrade-Town“

Eine-Welt Laden sucht neues Zuhause


  • Attendorn, 02.07.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Kinobetreiberin Christin Hanses (zweite von rechts) und Bürgermeister Christian Pospischil (dritter von links), bedankten sich bei Adelheid Lütteke (links) und dem Arbeitskreis Fairer Handel für seine Arbeit. von Barbara Sander-Graetz
Kinobetreiberin Christin Hanses (zweite von rechts) und Bürgermeister Christian Pospischil (dritter von links), bedankten sich bei Adelheid Lütteke (links) und dem Arbeitskreis Fairer Handel für seine Arbeit. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Die Hansestadt Attendorn darf sich auch weiterhin Fairtrade-Stadt nennen und für weitere zwei Jahre den Titel einer „Fairtrade-Town“ führen. Das wurde am Montag, 1. Juli, in einer Feierstunde im neuen Attendorner Kino JAC gefeiert.


Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt, die Feierstunde anlässlich der „FAIRlängerung“ gemeinsam zu feiern. Nach einem Empfang kamen die Gäste in den Genuss des Kinosaals „Stage“. „Das ist die erste von hoffentlich vielen Veranstaltungen, die in diesem Saal neben Kinofilmen stattfindet“, begrüßte Hausherrin Christin Hanses die Gäste. Auch im Kino gibt es fair gehandelte Produkte von Tee über Eis bis hin zu Snacks. „Ich selber bin Imkerin und die Nachhaltigkeit liegt mir am Herzen“, so die Betreiberin.

Zuvor hatte sie noch eine herrenlose Tasche an den Mann, genauer gesagt an den Bürgermeister, gebracht. Der hatte sie schlichtweg auf der Galerie vergessen. „Da bin ich aber froh“, scherzte Christian Pospischil, „dass deswegen nicht das Kino geräumt werden musste.“ Der erste Mann der Stadt gab nochmals seiner Begeisterung über das Kino Ausdruck. „Als ich zum ersten Mal hier war, stockte mir der Atem. Außerdem freue ich mich, dass wir heute die Verlängerung als Fairtrade-Stadt im Kino feiern können. Hier gibt es eindeutig mehr Parkplätze als am Rathaus und eine angenehmere Klimatisierung.“
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Attendorn bleibt „Fairtrade-Town“
Der Verein „TransFair“ hat nach eingehender Prüfung bestätigt, dass die Hansestadt Attendorn weiterhin alle fünf Kriterien der „Fairtrade-Towns-Kampagne“ erfüllt. Dazu zählen unter anderem der Ausschank von fair gehandeltem Kaffee im Rathaus, die Einrichtung einer Steuerungsgruppe zum fairen Handel und ein gewisses Angebot an fair gehandelten Produkten in den örtlichen Geschäften und Gastronomiebetrieben. „Auch im Rathaus können und werden wir alle noch eine Schüppe drauflegen“, versprach der Bürgermeister. „In den Bereichen Dienstkleidung, bei der Anschaffung von Präsentkörben, Blumensträußen oder T-Shirts sollte der faire Gedanke eine zentrale Rolle spielen“.

Adelheid Lütteke vom Arbeitskreis Fairer Handel freute sich über den gefüllten Kinosaal und das große Interessen an ihrer Arbeit. Sie gab einen Rück- und Ausblick über die Tätigkeiten des Arbeitskreises, der 2010 gegründet wurde und aus dem 1984 gegründeten Arbeitskreis Dritte Welt hervorgegangen ist. „Wir haben noch viel vor“, so die engagierte Attendornerin. „Wir wollen gemeinsam mit Olpe, Drolshagen und Wenden zur fairen Leader-Region BiggeLand werden.“ 

Im Anschluss hielt Buchautor Frank Hermann einen Vortrag, der sich mit den Themen „Auswirkung des Klimawandels auf die Kleinbauern südlicher Länder“, „Vorgehen der Fair-Handelsorganisationen“ sowie „Reaktionen der Politik hierzulande“ befasste.
Neue Räumlichkeiten gesucht:
Der Eine-Welt-Laden Attendorn muss spätestens im Oktober 2019 umziehen. Die Katholische Kirchengemeinde benötigt die bisher genutzten Räumlichkeiten Am Kirchplatz aufgrund der Einstellung einer Verwaltungskraft selbst und hat die Kündigung ausgesprochen.

Der Arbeitskreis „Fairer Handel“ sucht nach neuen Räumlichkeiten, bestenfalls in der Innenstadt, damit der Laden fußläufig zu erreichen ist. Und die Räumlichkeiten sollten ausreichend Platz für eine moderne und frische Einrichtung haben, um den fairen und regionalen Gedanken auch optisch nach außen tragen zu können.

Die bisherigen Räumlichkeiten waren dank der Unterstützung der Katholischen Kirchengemeinde mietfrei. An dem vorherigen Standort des Eine-Welt-Ladens in der Ennester Straße wurde die hier fällige Miete seinerzeit über Spenden geregelt.

„Neben der Katholischen Kirchengemeinde und anderen Akteuren haben auch wir im Rathaus Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Räumlichkeit zugesagt und sind auf der Suche. Ich darf dennoch auch alle Anwesenden heute Abend hier bitten, Augen und Ohren offen zu halten, damit wir alle unseren Eine-Welt-Laden in Attendorn behalten können. Das ist so FAIRdammt wichtig!“, appelliert Bürgermeister Pospischil an alle Attendorner.
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