Arne Machel zeigt anderen Blick auf Insel

Mallorca-Impressionen ab 4. Mai im Rathaus Attendorn


Kunst-Professor Will Sensen, rechts, (früher Universität Wuppertal) würdigte Machels Werk bei der letzten Vernissage in Menden. von s: privat
Kunst-Professor Will Sensen, rechts, (früher Universität Wuppertal) würdigte Machels Werk bei der letzten Vernissage in Menden. © s: privat

Mallorca mit anderen Augen sehen. Arne Machel hat die Idee umgesetzt. Die Balearen-Insel ist für den Sauerländer zum zweiten Zuhause geworden. Aus seinem Blick hinter die Fassade von schönem Schein und Massentourismus hat der Journalist ein Foto-Projekt gemacht. „arte casual – zufällige Kunst“ hat Arne Machel seine Arbeiten betitelt, die er seit Mitte 2014 in etlichen Ausstellungen in Deutschland und auf Mallorca präsentiert hat. Nächste Station für die zufällige Kunst ist die Galerie im Attendorner Rathaus.


Ein lachendes Gesicht in einer verwitterten Tür, eine blaue Grotte aus maroden Schiffplanken: Machels Fotos zeigen überraschende Impressionen der Urlaubsinsel abseits der Touristenströme. Zu sehen sind die Bilder vom 4. Mai (Eröffnung um 16 Uhr) bis zum 10. Juni. Alle Kunstinteressierten sind zur Eröffnung willkommen. Der Fotograf wird über seine Entdeckungsreisen auf der Mittelmeerinsel berichten und Hintergründe zu den Bildern erläutern.
Welt der kleinen, unscheinbaren Dinge
Das Foto-Projekt „arte casual“ ist eine Bilderreise in die Welt der kleinen, oft übersehenen Dinge der Insel Mallorca. Über 500 der oft wie Gemälde wirkenden Motive hat der Fotograf und Journalist in den vergangenen Jahren auf seinen Inselerkundungen zusammen getragen. 2015 gewann er mit seinem Bild „Cosmos“ den Wettbewerb „Die Farben Mallorcas“ unter über 1100 Teilnehmern.
Die Mallorca-Bilder von Arne Machel sind Impressionen der besonderen Art: Miniaturen, Details, Zeichen des Verfalls, die, herausgelöst aus ihrer Umgebung und in großformatigen Fotos präsentiert, eine besondere Ausstrahlung entwickeln. Motive, die von Menschenhand geschaffen wurden und durch Witterungseinflüsse ein eigenes, künstlerisches Erscheinungsbild erhalten haben. Kunst, die ihren Ursprung hat in Haustüren, Scheunentoren, Mauern, vom Meer gezeichneten Fischerbooten.
Tür wird erst durch Foto zur Kunst
„Eine alte Tür ist natürlich keine Kunst. Kunst wird das erst, wenn Arne Machel es fotografiert“, konstatierte Wil Sensen, langjähriger Professor für Freie Grafik an der Universität Wuppertal, in seiner Einführung zur jüngsten Ausstellung des Fotografen in Menden. Im richtigen Licht, mit unkonventionellem Blickwinkel und auf einen engen Ausschnitt reduziert, wird Alltägliches zur künstlerischen Impression der Insel. Mal überwiegen grafische Strukturen, ein anderes Mal strahlende Farbkraft. Die Ausstellung im Rathaus Attendorn ist bis zum 10. Juni zu den Öffnungszeiten der Verwaltung zu sehen.
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