„Aktive Geschichtsstunde“

Schüler des Rivius Gymnasiums pflegen den Jüdischen Friedhof


Viel los war in diesen Tagen auf dem ansonsten so beschaulichen Jüdischen Friedhof in Attendorn. Über 30 Schüler des Rivius Gymnasiums kümmerten sich um die Pflege der Grabstätten. von Hansestadt Attendorn
Viel los war in diesen Tagen auf dem ansonsten so beschaulichen Jüdischen Friedhof in Attendorn. Über 30 Schüler des Rivius Gymnasiums kümmerten sich um die Pflege der Grabstätten. © Hansestadt Attendorn

29 Schüler des Rivius Gymnasiums haben sich jetzt der Pflege der Grabstätten des Jüdischen Friedhofs in Attendorn angenommen. Tom Kleine von der Hansestadt Attendorn begrüßte die Schülergruppe und informierte zunächst über die Besonderheiten der Grabstätten und der jüdischen Beerdigungskultur. Er freute sich über den Einsatz der Schüler: „Damit leistet ihr eine wichtige aktive Geschichtsstunde.“


Der alte Jüdische Friedhof „Am Himmelsberg“, auf dem vermutlich im Jahr 1830 die erste und im Jahr 1942 die letzte Beerdigung stattfand, befindet sich heute im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe mit Sitz in Dortmund. In enger Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung und dem Baubetriebshof der Stadt Attendorn wird der Jüdische Friedhof seit dem Jahr 1984 alljährlich im Wechsel durch die weiterführenden Schulen aus Attendorn gepflegt. Die Initiative für diese Aktion kam seinerzeit von dem ehemaligen Stadtdirektor Hans-Joachim Sperling und von Hartmut Hosenfeld. Unter der Leitung der Lehrerinnen Susanne Hullerum und Carolin Peltzer-Linn fanden sich die Schüler der Oberstufe Q1 des Rivius Gymnasiums am Jüdischen Friedhof ein. Diese Herangehensweise an Geschichte bildet keine Ausnahme am Rivius Gymnasium, das den aktiven Umgang mit der Vergangenheit im Rahmen der Erinnerungskultur regelmäßig ermöglicht.
Unkrautzupfen und Grabsteinpflege
Nach der Begrüßung stattete der städtische Gärtnermeister Karl Schulte die Gruppe mit Arbeitshandschuhen, Schubkarre und Werkzeug aus. Auf dem Plan standen Unkrautzupfen, das Schneiden von Bodendecker, die Pflege der Grabsteine und das Säubern der Wege. Heute sind auf dem ca. 1000 Quadratmeter großen Grundstück 33 Grabstätten erhalten, davon zwei Grabstätten ohne Stein. Der Jüdische Friedhof ist öffentlich zugänglich und kann auch im Rahmen der Stadtführung „Jüdisch in Attendorn“ besichtigt werden. Infos und Anmeldungen nimmt Hartmut Hosenfeld entgegen: Tel. 02722/7123, E-Mail hartmuthosenfeld@t-online.de. (LP)
Artikel teilen: