Afghaninnen nähen Masken für Attendorner Gemeinschafts-Unterkünfte

Nezahat Baradari spendet Nähmaschinen


Die gebürtigen Afghaninnen Shakila Gholami (2.v.r.) und Muzghan Gholami (2.v.l.) nähen Masken für die Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften in Attendorn. Für die erforderlichen Nähmaschinen sorgte die heimische Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari (l.). Sehr zur Freude der Ehrenamtskoordinatorin im Rathaus und Projektverantwortlichen Katrin Luers. von privat
Die gebürtigen Afghaninnen Shakila Gholami (2.v.r.) und Muzghan Gholami (2.v.l.) nähen Masken für die Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften in Attendorn. Für die erforderlichen Nähmaschinen sorgte die heimische Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari (l.). Sehr zur Freude der Ehrenamtskoordinatorin im Rathaus und Projektverantwortlichen Katrin Luers. © privat

Attendorn. Die gebürtigen Afghaninnen Shakila Gholami und Muzghan Gholami nähen Corona-Masken für die Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften in Attendorn. Für die erforderlichen Nähmaschinen sorgte die heimische Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari.


Als das Corona-Virus Mitte März zu erheblichen Einschränkungen im Alltag aller Menschen führte, bot sich die ehemalige Asylbewerberin Shakila Gholami spontan an, Masken für die Bewohner der Unterkünfte zu nähen. Ihre Schwiegertochter Muzghan Gholami unterstützt sie dabei. Über ihre Motivation zu dieser guten Tat berichten beide strahlend: „Mit dieser Aktion möchten wir Attendorn und Deutschland etwas zurückgeben.“
Eigene Erfahrungen gesammelt
Die gebürtigen Afghaninnen haben selber in einer Gemeinschaftsunterkunft in Windhausen gelebt, bevor sie anerkannt wurden und nun eigene Wohnungen im Stadtgebiet bezogen haben. Ein ehrenamtlicher Helfer, der die Familie Gholami seit einigen Jahren unterstützt, stellte den Kontakt zur Hansestadt Attendorn her und erkundigte sich, ob Masken benötigt würden.

Die Ehrenamtskoordinatorin im Rathaus und Projektverantwortliche Katrin Luers war sofort angetan von dieser wichtigen Unterstützung: „Die Corona-Krise stellt auch Geflüchtete in den Unterkünften vor große Herausforderungen. Küchen und Badezimmer werden von mehreren Familien geteilt, man begegnet sich im Flur, und das Platzangebot ist eingeschränkt.“
Fleißige Näherinnen
Als in Deutschland vor einigen Wochen die allgemeine Maskenpflicht eingeführt wurde, waren bereits 200 Masken fertig genäht und konnten an die 171 Bewohner der Gemeinschaftsunterkünfte in der Hansestadt verteilt werden.

Leider streikten zwischendurch die alten Nähmaschinen, die den Frauen zur Verfügung standen. Die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari, selbst vor 40 Jahren Asylsuchende und seit 2015 mit in der Flüchtlingshilfe aktiv, übernahm kurzerhand die Kosten für zwei neue Nähmaschinen.
Soziale Verantwortung
Für die heimische Bundestagsabgeordnete und Kinderärztin eine Selbstverständlichkeit: „Mit dieser bemerkenswerten Initiative zeigen die beiden engagierten Frauen soziale Verantwortung für ihre Mitmenschen.“

Die Hansestadt Attendorn übernimmt die Finanzierung der Masken. Katrin Luers erzählt lächelnd:  „Ich hätte mir bis vor kurzem auch nicht vorstellen können, dass es mal eine Herausforderung meiner Arbeit ist, genügend Gummilitze für Atemschutzmasken zu bekommen.“
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