Mit der Note „ausgezeichnet“ und neun von zehn möglichen Punkten hat Dirigent Patrick Müller seinen Masterstudiengang „Professionelle Orchesterleitung“ am Donnerstagabend abgeschlossen. Bei seinem großen Examens- und Benefizkonzert in der Stadthalle Attendorn dirigierte der gebürtige Lennestädter das Musikkorps der Bundeswehr Siegburg.
„Heute bin ich nach rund 35.000 Kilometern und gefühlten 800 Stunden in meinem Auto am Ende meines Studiums angekommen“, begrüßte Patrick Müller zu Beginn des Konzertes die knapp 1000 Zuhörer im Saal. „Das Orchester hinter mir gibt mir die Sicherheit bei meinem Abschluss.“ Mit so einem Orchester sei es so, als wäre man Trainer der Kreisklasse und könnte für vier Tage mit der Nationalmannschaft trainieren.
Dass dieses „Training“ überaus erfolgreich war, hattee sich bereits beim ersten Teil des Konzertes gezeigt, das Patrick Müller dirigierte. Unter den Augen und Ohren der dreiköpfigen Jury aus dem holländischen Maastricht begann der Abend mit dem „Marsch aus den Symphonischen Metamorphosen“ über Themen von Carl Maria von Weber. Es folgte „Godspeed!“ von Stephano Melillo, bevor Martin Wagemann an der Trompete das Stück „Concerto for Trumpet“ zum Besten gab – und damit das Publikum zu minutenlangen Standing Ovations bewegte. Auftritte bei den Richard-Wagner-Sommerfestspielen in Bayreuth, bei den Berliner Philharmonikern und an der Deutschen Oper Berlin sind nur einige der musikalischen Stationen Martin Wagemanns.
Als letztes Stück seiner Examensarbeit präsentierte Patrick Müller „Dance Movements“. Dieses war mit vier Sätzen das längste Stück seiner Prüfung. Danach beriet sich die Jury, die Zuhörer genossen eine kurze Pause. Im Anschluss wurde die Bewertung auf der Bühne bekannt gegeben – gefolgt von tosendem Applaus und einem strahlenden Patrick Müller. Besonderen Fokus hatte die Jury auf die Interpretation der Werke gelegt und die Dynamik, aber auch auf die Gestik des Dirigenten. „Insgesamt werden fünf Kategorien bewertet“, erklärte Patrick Müller auf Nachfrage. Die ersten Glückwünsche und Geschenke gab es gleich noch auf der Bühne von Yannik Zimmermann (Knappenkapelle Meggen) und Dirk Burghaus, Vorsitzender des Musikvereins Frenkhausen.
Der zweite Teil des Konzertes hatte unter dem Dirigat von Oberstleutnant Christoph Scheibling gestanden. Hier eroberte besonders der Gerlinger Hauptfeldwebels Daniel Ridder an der Tuba bei seinem Solo im Stück „Fnugg Blue“ die Herzen der Zuhörer.
Der Erlös der Veranstaltung geht an die Jugendorchester der Meggener Knappenkapelle und des Musikvereins Frenkhausen. Patrick Müller ist Dirigent beider Orchester.