30 Jahre Frühschichten

Ökumenische Gottesdienste vereinen Schüler und Lehrer am St.-Ursula-Gymnasium


Freitagfrüh, 6.45 Uhr, Meditationsraum der St.-Ursula-Schulen: 15 Menschen verschiedenen Alters, Schüler aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen, Lehrer und einige Ehemalige sitzen im Kreis auf Kissen auf dem Boden. In der Mitte liegt ein Tuch mit einer Kerze und einem Kreuz. In der Passions- und Fastenzeit und im Advent finden auf dem „Heiligen Berg“ Frühschichten statt. Diese Form der Wortgottesdienste steht immer unter einem besonderen Thema. In der diesjährigen Passions- und Fastenzeit lautet es „Vielfalt Leben“. In diesem Jahr werden die Frühschichten am St.-Ursula-Gymnasium 30 Jahre alt. Ein Einblick.


Die Besucher singen und schweigen. Dabei hören sie biblische und andere Texte und antworten im Gebet. Manchmal tragen sie selbstverfasste Fürbitten vor. 1986 im Advent rief die damalige stellvertretenden Schulleiterin, Christel Zumkley, diese ins Leben. Von Anfang an dabei war auch Wolfgang Dröpper, der damals ganz neu seinen Dienst als Evangelischer Religionslehrer aufnahm. Somit sind die Frühschichten an St. Ursula von Anfang an auch ökumenisch geprägt. Die Frühschichten bereiten ein Team aus Schülern und Lehrern gemeinsam vor. Nach dem Ausscheiden von Frau Zumkley aus dem aktiven Schuldienst übernahm ein Team von Kollegen und Schülern die Vorbereitung. Die notwendigen Absprachen laufen seitdem über Wolfgang Dröpper, den evangelischen Schulseelsorger des St.-Ursula-Gymnasiums.
Bewusst gemeinsam auf den Weg machen
Und zu einem solch frühen Gottesdienst kommen Schüler und Lehrer einfach so? Zum einen „Ja“. Die Teilnehmer wollen sich vor Weihnachten und Ostern ganz bewusst gemeinsam auf den Weg machen hin auf diese beiden zentralen Feste des christlichen Glaubens. Vielleicht kämen bei einer besseren Busanbindung in den frühen Morgenstunden sogar mehr Schüler. Auf der anderen Seite ermöglichen die Frühschichten darüber hinaus ein ganz besonderes Gemeinschaftserlebnis. Denn nach dem gottesdienstlichen Teil frühstücken die Teilnehmenden gemeinsam in der Cafeteria der Schule. „30 Jahre Frühschichten – das ist ein Grund zur Dankbarkeit“, teilen die Organisatoren mit. Es habe zwischenzeitlich auch „Durststrecken“ gegeben, in denen so wenige Teilnehmer gekommen seien, dass die Verantwortlichen überlegt haben, aufzugeben, was jedoch nicht in Frage gekommen sei. Die Frühschichten gehören somit auch weiterhin zu den tragenden Elementen der Schulseelsorge am St.-Ursula-Gymnasium. (LP)
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