Das Konzept zur Innenstadtentwicklung Attendorns ist nicht nur dick. Es ist auch „eine runde Sache“. Das befand Bürgermeister Christian Pospischil am Donnerstagabend, 1. Oktober, in der Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung. Nach längerer Diskussion, bei der es vor allem um die Nutzung des Alten Bahnhofs und der Alten Post ging, wurde das Konzept einstimmig verabschiedet.
In den nächsten acht Jahren will die Stadt schrittweise 20 Millionen Euro investieren, um die Innenstadt attraktiver zu machen. Seit zwei Jahren wurde an dem Konzept gearbeitet – mit intensiver Bürgerbeteiligung. Dafür dankte der Bürgermeister ausdrücklich den Beteiligten aus Verwaltung und Bürgerschaft. Dringenden Handlungsbedarf sah Pospischil, da die Stadt zwar als „schön wahrgenommen wird“, Umsätze und Angebote aber rückläufig seien. Freizeit- und Kulturangebote fehlten. Eine Anpassung an den demografischen Wandel sei nötig.
Nach früheren Sanierungen, die nie die gesamte Innenstadt im Blick gehabt hätten, würden nun 20 Millionen Euro investiert. Daneben sei private Initiative entscheidend für den Erfolg. Beeindruckt habe sich bereits die Bezirksregierung von der großen Bürgerbeteiligung in Workshops gezeigt. Mögliche Änderungswünsche im Planungszeitraum bis 2023 müssten sich an der jetzt verabschiedeten Vorlage orientieren. Der Bürgermeister wies zudem darauf hin, dass Attendorn nur als attraktiver Dienstleistungsstandort auch ein attraktiver Industriestandort bleiben werde. Das Innenstadtentwicklungskonzept sei dafür die richtige Grundlage.
SPD-Fraktionschef Gregor Stuhldreier lobte das Konzept ebenfalls und freute sich, dass „viele Forderungen der SPD berücksichtigt“ worden seien. „Das Konzept trägt unsere Handschrift“, sagte er selbstbewusst. Mitglieder anderer Fraktionen, vor allem aus der CDU, mochten diese Sichtweise so nicht teilen.