Gastronomen im Kreis Olpe beschäftigt neue Rechtevergabe der Bundesliga

Sky bekommt mit Eurosport neuen Mitstreiter bei Fußballübertragung


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 von Symbol Nils Dinkel
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Kreis Olpe. Die neue Rechtevergabe der Bundesliga und neue Anstoßzeiten beschäftigen aktuell die Gastronomen im Kreis Olpe. Was bislang unkompliziert war, ändert sich schlagartig. Auf einmal wird es komplizierter und teurer für die Betreiber von Gaststätten, Sportbars und anderen Clubs, die ihren Kunden das „Rundum sorglos Paket“ angeboten haben. LokalPlus hat mit Club-Betreibern gesprochen.


Ab der kommenden Spielzeit, Bundesligastart ist am Freitag, 18. August, sind Gastronomen, die bislang per Sky alle Spiele in der ersten Bundesliga gezeigt haben, zum Handeln aufgefordert. Sky musste nämlich insgesamt 43 Spiele an den Konkurrenten, die Discovery-Tochter Eurosport, abgeben. Somit verliert Sky seinen Exklusivstatus. Davon sind nicht nur die privaten Sky-Abonnenten, sondern auch die Wirte betroffen. Diese benötigen ein weiteres Abo, um ihren Gästen lückenlos alle Spiele zu zeigen. Für Gastronomen gibt es jedoch noch kein Paket.

„Es macht die Sache kompliziert. Wir brauchen jetzt ‚Eurosport Player‘ um wie gewohnt alle Spiele zu zeigen“, sagt Maik Schröder, Betreiber des „Needles & Pins“ in Lennestadt-Altenhundem. „43 Spiele betrifft das. Das ganze muss gestreamt werden. Das erfordert eine gute, schnelle Internetverbindung. Ich weiß nicht, ob man da mit einer 10.000er Leitung weit kommt“, sagt der Gastronom. Man müsse zusehen, dass der Stream lückenlos funktioniere. „Wir können hier erhöhen. Das haben wir auch schon. Das kann nicht jeder. Die sind dann aufgeschmissen“, sagt Schröder.
Aktuell noch keine Möglichkeit für Gewerbetreibende
In seiner Sportsbar sei die Internetverbindung aufgerüstet worden. Wie sich das Abonnement des Eurosport Players für kommerzielle Nutzer staffelt, weiß Schröder allerdings noch gar nicht. „Aktuell kann man den Jahrespass für 29,99 kaufen. Angebote für Gastronome sucht man dort vergebens. Für die gilt das Angebot nicht. Sie müssen reagieren“, so Schröder. Es gebe genügend Gastronomen die darauf zurückgreifen müssten, denen gar nichts anderes möglich bliebe.

Das Eurosport-Angebot sei momentan gewerblich nicht nutzbar, hätte das Unternehmen kürzlich mitgeteilt. Es werde jedoch an einer Lösung bis zum Bundesligastart gearbeitet. „Man hätte einen viel früher und besser vorbereiten sollen. Wir müssen uns um alles kümmern. Wir wollen unseren Besuchern weiterhin alle Spiele ermöglichen. Wir müssen das als Sportsbar natürlich auch. Ich denke das wird möglich sein“, sagt der Sportsbar-Betreiber.
Keine Informationen 
Schröder hätte sich also mehr Informationen der Anbieter zur neuen Rechtevergabe gewünscht. Wenn es bei einer ähnlichen Staffelung bleibe, wären zumindest die Mehrkosten für Wirte gering. Eine schnellere Internetleitung und der Jahrespass würden dann den finanziellen Aufwand gering halten.

„Es ist gerade sehr kompliziert und undurchsichtig. Das wird in der nächsten Saison auch nicht nachlassen. Dann ändert sich auch die Rechtevergabe in der Champions-League“, sagt Schröder. Dann fallen die Spiele im Free-TV weg. Auch auf Sky wird es das Gesamtpaket nicht mehr geben. Der Gastronom hätte sich weiterhin alle Rechte bei einem Sender und mehr Übersicht bei kommerzieller Nutzung gewünscht.
Montagsspiel am Ruhetag
Zu den neuen Rechten kommen auch noch neue Anstoßzeiten in der Bundesliga hinzu. Zu den gewohnten Spielen am Freitag (20.30 Uhr), Samstag (15.30 und 18.30 Uhr) sowie am Sonntag (15.30 und 17.30 Uhr) kommen nämlich zwei neue Anstoßzeiten: Auf die gesamte Saison verteilt werden je fünf Spiele am Sonntag (13.30 Uhr) sowie montags (20.30 Uhr) ausgetragen.

Dazu sagt Schröder: „Der Montag ist unser Ruhetag. Wenn da ein gutes Spiel angesetzt wird müssen wir öffnen. Wir müssen schauen, wie wir das dann machen. Wir bekommen englische Verhältnisse in der Bundesliga.“ Die anderen Anstoßzeiten beeinflussen den Wirt nicht. Die Sportsbar hätte an diesen Tagen bereits früh geöffnet.

Probleme, die nicht nur der Gastronom in Lennestadt kennt. Denn auch die „Cosmo:Lounge“ in Olpe hat bislang Fußballspiele übertragen. Geschäftsführer Hakan Bek hätte sich mehr Informationen gewünscht: „Es gibt Verträge. Ändern wird sich wohl, dass weniger Gäste kommen wenn wir nicht mehr alle Spiele zeigen.“ 
Preise sollten sinken
Er findet, dass Sky, jetzt wo die Exklusivität verloren ist, die Preise für Gastronomen senken müsste. „Die Verantwortlichen müssten sich mal die Kneipen anschauen. Es ist ein plus minus Null Geschäft. Es werden immense Preise gefordert“, so Bek. Bereichern tät er sich nicht. Es sei ein Bonus für seine Gäste. Was die Cosmo Lounge erwartet, wisse der Gastronom nicht. Er schätzt, dass weitere Gastronomen mit der Fußball-Übertragung aufhören werden.

„Wir werden es erstmal ein Jahr weiter durchziehen und dann entscheiden was passiert“, sagt Bek. Informationen zu den Änderungen in der Rechtevergabe habe auch er nicht bekommen. Bek wisse auch nicht, ob das Übertragen des Online-Angebotes rechtlich zulässig wäre. „Für das neue Angebot auf Eurosport sind keine Kosten bekannt. Wir müssen mal sehen", sagt Bek abschließend.
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