Fabian Brune schwimmt bei Para-Europameisterschaft in Dublin

Finnentroper erfüllt sich einen Traum


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Der 17-jährige Fabian Brune aus Finnentrop nimmt an der Para-Europameisterschaft im Schwimmen teil. von privat
Der 17-jährige Fabian Brune aus Finnentrop nimmt an der Para-Europameisterschaft im Schwimmen teil. © privat

Finnentrop. Langsam wird es ernst für Fabian Brune: Der 17-jährige Finnentroper nimmt an der Europameisterschaft (EM) im Para-Schwimmen teil, die vom 13. bis 18. August in Dublin (Irland) ausgetragen wird. Seit einer Woche weilt der 19-köpfige Kader von Bundestrainerin Ute Schinkitz bereits in der Hauptstadt Irlands. Schon jetzt, vor dem ersten Startsignal, bedeutet die EM für Brune eine Meilenstein in seiner Sportlerkarriere.


Es ist die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb überhaupt für den Finnentroper. Bei den Deutschen Internationalen Meisterschaften in Berlin hatte sich Fabian Brune für die Europameisterschaften, die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinden, qualifiziert. Hier war er auf der Strecke über 100 Meter Rückenschwimmen erfolgreich. Maßgeblich hierfür waren die Normen des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS).

In Dublin misst sich Brune mit Europas Elite. Hier darf er dann auf der 100-Meter Rücken-Distanz, aber auch in drei weiteren Kategorien starten. Brune wählte 50 Meter Freistil, 200 Meter Lagen und 50 Meter Schmetterling. „Die Teilnahme an einer Europameisterschaft war mein erstes großes Ziel“, sagt Fabian Brune im Gespräch mit LokalPlus.
Hoffnung auf gute Platzierungen
Und der Jugendliche ist durchaus ambitioniert nach Irland gereist, rechnet mit einigen guten Platzierungen. Und er hofft, zumindest in einer Kategorie die Finalrunde zu erreichen. Die höchsten Chancen hierfür rechnet sich der Finnentroper in den Disziplinen über 100 Meter Rücken und 50 Meter Schmetterling aus. Entscheidend seien hier aber auch die Tagesform und der aktuelle Gesundheitszustand.

Akribisch hat sich Brune mit den 18 weiteren Athelten auf die Europameisterschaften im Para-Schwimmen vorbereitet. Samt Trainer- und Betreuerstab reiste das Team ins Trainingslager auf Lanzarote. Hier stand harte Arbeit mit mehreren Einheiten täglich auf dem Tagesplan, die Brune nach eigenen Angaben teils bis zur Erschöpfung brachten. Mit einem Großteil des Deutschen Kaders wurden hier alle Disziplinen individuell in Gesamt- und Wassereinheiten geübt: eine unmittelbare Wettbewerbsvorbereitung auf die EM. „Es ist sehr anstrengend und auch kräftezehrend gewesen“, sagt Brune.
Brune leidet an Körperlähmung
Beim Schwimmen schränkt seine Behinderung, eine rechtsseitige spastische Hemiparese (Körperlähmung), den Sportler ein. Diese ist auf einen Schlaganfall zurückzuführen, den er vor oder während der Geburt erlitt. Brune leidet an einer Spastik im rechten Arm, der nicht voll beweglich ist. Auch in seinem rechten Bein hat er, verglichen mit einem gesunden Menschen, nicht die volle Kraft. Dafür habe er umso mehr Power mit der linken Körperhälfte, sagt der junge Finnentroper, der sonst für die VfG Finnentrop schwimmt.

Für Brune ist es wichtig zu wissen, ein Team hinter sich zu haben. Auch wenn man im Becken auf sich allein gestellt ist. „Man kann sich Tipps von erfahrenen Schwimmern holen und es gibt einem Motivation, wenn du von deinem Team am Beckenrand angefeuert wirst“, sagt der Schwimmer.
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Beim Schwimmen mit körperlichen Behinderungen gibt es die Startklassen S1 (stark beeinträchtigt) bis S10 (weniger stark beeinträchtigt). Brune startet in Klasse S6. Vorteil gegenüber dem Qualifikationswettbewerb in Berlin: Bei der Europameisterschaft werden die Zeiten nicht klassenübergreifend gewertet.
Großes Teilnehmerfeld
Brunes Familie und sein Verein, der Verein für Gesundheitsförderung (VfG) Finnentrop werden dem 17-Jährigen von zu Hause die Daumen drücken. Laut aktueller Teilnehmerliste werden mehr als 500 Teilnehmer aus insgesamt 40 Ländern bei den Europameisterschaften in verschiedenen Kategorien an den Start gehen. Auch über die Europameisterschaft hinaus hat sich Brune hohe Ziele gesteckt: „Ich möchte mich für die WM im nächsten Jahr qualifizieren und 2020 an den Paralympics teilnehmen.
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