TV Attendorn testete Alltag-Fitness von Senioren

60 Probanden wollten es wissen


  • Attendorn, 08.04.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Hanteln zu stemmen, das war eine von sechs Aufgaben. von Barbara Sander-Graetz
Hanteln zu stemmen, das war eine von sechs Aufgaben. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Als der Vorsitzende des TV, Andreas Ufer, vor einiger Zeit im Seniorenrat das Angebot eines „Alltags-Fitness-Tests“ vorstellte, hätte niemand mit so einer großen Resonanz gerechnet. Rund 60 Männer und Frauen Altersklasse Ü60 nahmen das Angebot am Samstag, 7. April, wahr und ließen sich testen, ob sie auf dem richtigen Weg für ein selbstständiges Leben im Alter sind.


„Die Übungsleiter überprüfen den Fitnesszustand mit einem wissenschaftlich fundierten Testinstrument. Individuelle Stärken und Schwächen lassen sich so aufzeigen und können durch spezifische Trainingsprogramme gefördert werden. Das Ganze ist kein Wettkampf, sondern nur eine Analyse des Istzustandes,“ erklärt Andreas Ufer die Grundlagen.
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Wolfgang Dröge als  Mitglied des Seniorenrates, der zusammen mit dem TV Attendorn das Angebot auf die Beine gestellt hat, hatte im Vorfeld viel zu tun. Er war für die Koordination der Anmeldungen zuständig und sein Telefon stand nicht still. „Das hätten wir nicht gedacht“, freut er sich. Seine Einteilung sorgte am Samstag schließlich dafür, dass niemand warten musste. Immerhin hatte der TV auch die Übungsleiterzahl aufgestockt, so dass 15 Helfer für die sechs verschiedenen Tests von 10.00 bis 16.00 Uhr zur Verfügung standen.
 von Barbara Sander-Graetz
© Barbara Sander-Graetz
Unter den Teilnehmern: Hildegard Hamers aus Heggen. Die 79-Jährige war selber jahrelang aktive Übungsleiterin. „Ich habe von dem Angebot gelesen und mich gleich angemeldet“, erklärt sie. „Ich will doch mal sehen, ob ich noch fit bin.“
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Dann geht es los: Mit sechs Aufgaben wird die Bein- und Armkraft, die Ausdauer und Beweglichkeit getestet. Zunächst die Beinkraft. Wie oft kann man in 30 Sekunden von einem Stuhl aufstehen? Keine wirkliche Aufgabe für Hildegard Hamers. Es folgt die Abfrage der Armkraft. Die Seniorin und die anderen Probanden müssen innerhalb von 30 Sekunden so oft wie möglich eine Hantel am ausgestreckten Arm heben. Das funktioniert prima. Danach ist die Ausdauer gefragt: An einer auf die Körpergröße eingestellten Höhe muss jedes Knie innerhalb von zwei Minuten bis zur angezeigten Markierung angehoben werden. 87 Mal wäre für Hildegard Hamers der Mittelwert. Sie schafft locker 104 Züge. Das liegt im Spitzenbereich ihrer Altersklasse.
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Andere Probanden sind nach dieser Übung aus der Puste und brauchen erst einmal eine Pause. Nicht so Hildegard Hamers: Sie  soll im Sitzen mit den Fingern an die Fußspitze des ausgestreckten Beines kommen. Das geht genauso gut wie die Hände auf dem Rücken zusammen zu bringen. Hier dürften sogar noch bis zu 23 Zentimeter Platz zwischen den Händen sein. Die ehemalige Übungsleiterin kann sich dagegen buchstäblich die Hände reichen. Und auch die letzte Aufgabe, möglichst schnell vom Stuhl aufstehen und um eine Markierung laufen, ist für sie keine Herausforderung.
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„Diese Bewegungen sind im selbstbestimmten Alltag unerlässlich“, weiß der Vorsitzende des TV. „Beinkraft und Ausdauer braucht man beim Treppen steigen, beim Ein- und Aussteigen in das Auto oder bei Spaziergängen. Die Armkraft ist natürlich beim Tragen wichtig und wer seine Zehenspitzen erreicht, kann auch seine Schuhe noch zubinden. Die Schulterbeweglichkeit ist wichtig für das Ankleiden, aber auch  um Gegenstände in und über Kopfhöhe zu erreichen. Kurzum, jede Übung entspricht der Alltagsrealität der Senioren und wer sie ausführen kann, braucht in solchen Situationen keine fremde Hilfe.“

Nach der Testreihe wertet Andreas Ufer die einzelnen Ergebnisse aus. In allen Bereichen ist Hildegard Hamers überdurchschnittlich gut aufgestellt. „Ich bewege mich viel im eigenen Haus, müsste aber mehr rausgehen“, so ihr eigenes Fazit. Nach ihrem jetzigen Fitness-Stand wäre es für die heute 79-Jährige kein Problem, auch mit 90 Jahren in allen Bereichen ein selbstständiges Leben zu führen. „Das ist mein Ziel“, macht sie zum Abschluss deutlich.
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