Attendorner laufen 24 Stunden durch Rawicz

Athleten knüpfen sportliche und freundschaftliche Bande nach Polen


Eine Läufergruppe aus Attendorn um den 2. stellvertretenden Bürgermeister Uli Selter (2. Reihe, 3. von links) hat die Hansestadt beim 24-Stunden-Lauf im polnischen Rawicz vertreten. Der stellvertretende Bürgermeister von Rawicz, Pawel Szybaj (1. Reihe, Mitte), freute sich über die Teilnahme des Teams aus der Hansestadt. von privat
Eine Läufergruppe aus Attendorn um den 2. stellvertretenden Bürgermeister Uli Selter (2. Reihe, 3. von links) hat die Hansestadt beim 24-Stunden-Lauf im polnischen Rawicz vertreten. Der stellvertretende Bürgermeister von Rawicz, Pawel Szybaj (1. Reihe, Mitte), freute sich über die Teilnahme des Teams aus der Hansestadt. © privat

Attendorn/Rawicz. Eine Läufergruppe aus Attendorn hat die Hansestadt beim 24-Stunden-Lauf im polnischen Rawicz vertreten. Die Teilnehmer waren begeistert und sind danach wie auf Wolken nach Hause geschwebt. Damit nahm erstmals ein Team aus dem Ausland an dem polnischen Traditionslauf teil.


„Von all den vielen Schritten, die unsere Sportler hier gelaufen sind, war einer ganz besonders wichtig: Der große Schritt aufeinander zu.“ Attendorns 2. stellvertretender Bürgermeister Uli Selter brachte beim gemeinsamen Abschlussessen mit der Delegation der polnischen Partnerstadt Rawicz genau das auf den Punkt, was wohl alle im ‚Team Attendorn‘  dachten.
Acht Athleten aus dem Sauerland
Acht Läufer der beiden Vereine TV und LC Attendorn waren zum 24-Stunden-Staffellauf angereist und hatten mit ihrem Auftritt einmal mehr bewiesen, dass der Sport ein perfekter Türöffner für ein gutes Miteinander ist. Im Dezember des vergangenen Jahres hatte Rawicz‘ Bürgermeister Grzegorz Kubik bei seinem Besuch in der Hansestadt von dem großen Sportfestival in seiner Heimatstadt erzählt, an dem alljährlich mehrere tausend Aktive in den Disziplinen Radfahren, Schwimmen, Trail, Basketball, Beachvolleyball, Speedway und dem 24-Stunden-Lauf teilnehmen. Bei dieser Gelegenheit hatte er auch die Attendorner dazu eingeladen.

Mit Hilfe des Stadtsportverbandes und der Verwaltung entstand schließlich das ‚Team Attendorn‘, das als erste Gruppe die Ziele einer dauerhaften Freundschaft mit Begegnungen quer durch die Gesellschaft in die Tat umsetzte.
Mit dem Staffelstab über die Ziellinie
Pünktlich um 14 Uhr ging am Pfingstsamstag mit Christoph Quinke (LC Attendorn) der erste Athlet auf den 2,8 Kilometer langen Rundkurs über die historischen Wälle der polnischen Stadt. Genau 24 Stunden später trug Ulla Kaufmann vom TV Attendorn den Staffelstab unter dem begeisterten Applaus der Aktiven über die Ziellinie. Dazwischen waren bereits Sabine Selter, Ralf Springob, Rolf Kaufmann, Michael Mazur, Vilija Lentsch und Celina Sack unterwegs und hatten in einer tollen Teamarbeit gemeinsam nicht weniger als 101 Runden und damit rund 290 Kilometer zurückgelegt.

Ein bisschen Pech hatte das ‚Team Attendorn‘, als kurzfristig zwei eingeplante Akteure absagen mussten und die eigentliche Zehner-Staffel zu einem „Achter“ schrumpfte. „So musste jeder eben 20 Prozent mehr leisten; umso bemerkenswerter darf am Ende die Leistung betrachtet werden“, resümierte ein sichtlich begeisterter Rolf Kaufmann. Dank Ulla Kaufmann, die als Läuferin mit den meisten gelaufenen Runden (21) einen Sonderpreis erhielt, konnten die Attendorner trotz der Mehrarbeit noch einige Teams hinter sich lassen.
Erstes Team aus dem Ausland
Die Athleten aus der Hansestadt waren die erste ausländische Mannschaft bei der insgesamt achten Auflage des hochkarätigen Festivals. „Die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit, die uns hier entgegengebracht wurde, war schon etwas ganz Besonderes“, unterstrich Ralf Springob, 2. Vorsitzender des LC Attendorn. „Es war eine hervorragende Sportveranstaltung mit toller Atmosphäre. Und die Menschen in Rawicz waren einfach klasse.“

Bürgermeister Grzegorz Kubik hatte im Vorfeld nicht nur für eine Unterkunft gesorgt und den Aktiven für die Nacht in der Wechselzone Liegestühle, Decken und Sportnahrung bereit gelegt. Auch bei der Ankunft und beim herzlichen Abschied hatte er mit seinem Mitarbeiterstab ein gemeinsames Essen und herzliche Worte bereitet.
Grundlagen für Freundschaft
„Wir haben uns viel bewegt in den drei Tagen in Rawicz, auf den Wällen beim Rennen und vor allem aufeinander zu. Ich bin sicher, die Spuren auf dem sandigen Boden verschwinden bald, aber sie werden weiterhin eine der Grundlagen für die künftige Freundschaft zwischen den beiden Städten sein“, schloss Uli Selter seinen Dank an die Stadt Rawicz. Zum Ende des ereignisreichen Wochenendes seien die Attendorner regelrecht „auf Wolken nach Hause geschwebt“, so Uli Selter.
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