Talea Barbi berichtet über ihre Ausbildung zur Restaurantfachfrau


  • Kreis Olpe, 29.09.2017
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  • Von Isabelle Herrmann
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Die 19-jährige Talea Barbi aus Kirchhundem absolviert seit Februar 2017 eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau im Gasthaus Henrichs in Kirchhundem. von Gasthaus Henrichs
Die 19-jährige Talea Barbi aus Kirchhundem absolviert seit Februar 2017 eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau im Gasthaus Henrichs in Kirchhundem. © Gasthaus Henrichs

Die 19-jährige Talea Barbi aus Kirchhundem absolviert seit Februar 2017 eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau im Gasthaus Henrichs in Kirchhundem. Mit karriere-suedwestfalen.de sprach sie über die gerne bemängelten Arbeitszeiten und Möglichkeiten, in der Gastronomie zu Arbeiten.


Wie bist Du zu Deiner Ausbildung gekommen?

Ich war früher bereits sehr gut mit der Tochter des Hauses befreundet und bin dort ein- und ausgegangen. Schon zu Schulzeiten arbeitete ich dort nebenher. Nach der Schule habe ich zunächst eine Konditorlehre angefangen, dann allerdings relativ schnell gemerkt, dass diese mir keinen Spaß macht. Ich bin dann wieder in das vertraute Restaurant zurück, wo ich mich wohlfühle und so hat sich die Ausbildung dann ergeben.

Warum hast Du diese Ausbildung gewählt?

Zunächst hatte ich eigentlich geplant, ein Jahr fest durchzuarbeiten und mich währenddessen nach einer anderen Ausbildung umzusehen. Immer wieder fragten meine Chefs, ob ich nicht eine Ausbildung bei ihnen anfangen möchte. Der Gedanke, meinen liebgewonnenen Nebenjob als Vollzeitjob zu lernen, gefiel mir.

Woraus besteht Deine Ausbildung?

Meine Ausbildung gestaltet sich sehr vielfältig. Es ist nicht nur das Kellnern, das ich lerne, denn zu meiner Ausbildung zählt viel mehr. Auch die Küche spielt eine große Rolle: Man macht zwar keine Ausbildung zum Koch, aber den einen oder anderen Küchentrick muss man auch lernen. Dann gehört die Verwaltung mit Abrechnungen, Bestellung und Buchführung dazu. Auch im Service reicht es nicht, Gläser auf einem Tablett zu balancieren. Man muss Veranstaltungen planen, Gäste abrechnen und Tische nach Anlass und Menü eindecken können.

Was macht Dir dabei am meisten Spaß?

Der Kontakt mit Menschen, insbesondere beim Kellnern, macht mir viel Spaß. Es bringt sehr viel Abwechslung mit sich, da ich nicht nur im Service arbeite, sondern auch in der Küche aushelfe. Man lernt sehr viele Menschen kennen, hat aber auch seine Stammgäste die man jede Woche sieht. Auch macht es einen Unterschied, wenn man einen ganz normalen Abend oder zum Beispiel einen Geburtstag im Haus hat. Wenn die Leute gut drauf sind und die Musik läuft, bekommt man selbst gute Laune und so macht das Arbeiten, obwohl es anstrengend ist, sehr viel Spaß. Auch meine Kollegen spielen eine große Rolle. Ich komme mit allen super klar und arbeite gerne mit ihnen. Das ist sehr wichtig, wenn es in einem Betrieb gut laufen soll.

Welche beruflichen Perspektiven siehst Du für Dich?

Die Möglichkeiten, nach der Ausbildung weiter zu arbeiten, sehen sehr gut aus, denn gerade in der Gastronomie werden immer Leute gesucht. Es gibt auch genug Weiterbildungsmöglichkeiten wie zum Beispiel den Betriebswirt oder den Restaurantmeister. Weiterbilden werde ich mich, aber in welche Richtung ich gehe, werde ich nach der Ausbildung auf mich zukommen lassen.

„Wer in der Gastronomie arbeitet, arbeitet während andere Freizeit haben“ Wie stehst Du zu Deinen Arbeitszeiten?

Das ist definitiv richtig, aber ich habe mich mit der Zeit dran gewöhnt, da auch das Arbeiten an Eventabenden echt Spaß machen kann. Aber es ist auch nicht so, dass man jedes Wochenende komplett arbeiten muss. Man hat auch seine freien Abende, an denen man etwas unternehmen kann - allerdings weniger, als bei einem Job in der Woche.

Welche Interessen sollte ein Bewerber für Deine Ausbildung mitbringen?

Er muss offen sein und mit Leuten reden können, weil der Job aus Kundenkontakt besteht. Schüchternheit sollte man sehr schnell ablegen, da man in dem Bereich damit nicht weiter kommt. Außerdem muss einem bewusst sein, dass Abende und Wochenenden nun mal dazu gehören und man nicht drum herum kommt, auch an Feiertagen wie Weihnachten zu arbeiten. Aber ich habe mich auch daran gewöhnt und komme mittlerweile sehr gut damit klar, denn wenn wirklich mal etwas wichtiges am Wochenende ansteht, finde ich mit meinen Chefs eigentlich immer eine Lösung, dass ich entweder Urlaub nehme oder eben später, also nach der Arbeit, nachkomme. Auch meine Freunde sind mittlerweile dran gewöhnt, dass ich meistens später zu Partys komme, aber mir macht das nichts mehr aus. Außerdem sollte man Interesse für die Küche und für Büroarbeit zeigen, denn nur aus Kellnern besteht die Ausbildung einfach nicht und das sollte einem vorher klar sein.

Was möchtest Du interessierten Bewerbern mitteilen?

Lasst Euch nicht davon abschrecken, auch am Wochenende oder an Feiertagen zu arbeiten. Man gewöhnt sich sehr schnell daran, und dazu macht es immer Spaß, wenn es abends dunkler wird und die Leute feiern. Man feiert selbst immer ein bisschen mit und so kann auch der Arbeitsabend echt spaß machen.

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