Azubi-Interview: Maschinen- und Anlagenführer Patrik Kropp


  • Kreis Olpe, 27.02.2017
  • Specials , Specials
  • Von Christoph Reuber
    Profilfoto Christoph Reuber

    Christoph Reuber

    Redaktion

Patrik Kropp berichtet über seine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bei Kauth in Finnentrop. von karriere-suedwestfalen.de
Patrik Kropp berichtet über seine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bei Kauth in Finnentrop. © karriere-suedwestfalen.de

Patrik Kropp hat bei der Firma Kauth in Finnentrop eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer mit Fachrichtung Metall- und Kunststofftechnik absolviert. Im Interview mit karriere-suedwestfalen.de gibt er gemeinsam mit dem kaufmännischen Leiter von Kauth, Wolfgang Korreck, einen Einblick in seine Arbeit, schildert die Ausbildungsinhalte und beschreibt, was Kauth zu einem Top-Arbeitgeber macht.


Hallo Patrik, wir freuen uns, dass Du uns einen näheren Einblick in Deine vergangene Ausbildung geben möchtest. Verrate uns doch zuerst einmal, wie Deine Ausbildung strukturiert war.

Gern! Seit August 2014 war ich Azubi bei Kauth. Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer dauert zwei Jahre. Im ersten Jahr habe ich an verschiedenen Maschinen im Unternehmen gelernt und bin so mit allen relevanten Bereichen und Teams im Betrieb in Kontakt gekommen. Für das zweite Lehrjahr durfte ich mir dann die Maschine aussuchen, an der ich die Abschlussprüfung machen möchte. An dieser Maschine wurde ich nahezu immer eingesetzt, um so die Maschine selbst sowie alle Arbeitsschritte und die Bedienung detailliert kennenlernen zu können. Parallel absolvierte ich während der Ausbildung mehrere Lehrgänge, in denen ich in verschiedenen Fachgebieten geschult wurde. So besuchte ich unter anderem einen sechsmonatigen Lehrgang zu den Themen Drehen, Fräsen und Pneumatik. Darüber hinaus gab es firmeninterne Lehrgänge wie zum Beispiel effizientes Rüsten. Außerdem habe ich den Kran- sowie den Gabelstaplerführerschein gemacht. Parallel besuchte ich zweimal in der Woche die Berufsschule in Attendorn.

Was, würdest Du sagen, soll ein Bewerber für eine solche Ausbildung mitbringen?

Also zuerst einmal sollte ein Bewerber natürlich Interesse an Maschinen und Anlagen sowie Spaß an Technik haben. Weiterhin ist Teamfähigkeit ganz wichtig, denn gerade im ersten Ausbildungsjahr arbeitet man viel mit seinen Kollegen zusammen und wird angeleitet. Zudem sollte man organisatorisch denken können sowie flexibel und kommunikationsfähig sein. Das ist insbesondere für den Austausch mit den Kollegen wichtig. Außerdem ist es von Vorteil, auch körperlich belastbar zu sein, denn die Arbeit kann auch laut, stressig und schon mal körperlich anstrengend sein.

Gab es auch regen Austausch zwischen Dir und anderen Azubis bei Kauth?

Auf jeden Fall und das ist auch sehr sinnvoll aus meiner Sicht, denn so wird allen Azubis stetig die Möglichkeit gegeben, bereichsübergreifend zusammenzuarbeiten und zu lernen. So konnten wir uns zum Beispiel untereinander sehr gut unterstützen und auch andere Bereiche kennenlernen – beispielsweise den Werkzeugbau. Auf diese Weise habe ich nicht nur den Umgang mit den unterschiedlichen Maschinen kennengelernt, sondern auch einen guten Überblick darüber bekommen, wie die einzelnen Werkzeuge funktionieren – zumal das sowieso wichtig für meine Arbeit ist. Da der Kontakt nicht nur beim Schichtwechsel fast täglich gegeben ist, lernen die Azubis viel voneinander und dementsprechend ist die Stimmung immer prima.

Herr Korreck, können Sie uns sagen, ob Ihre Azubis bei Kauth auch immer übernommen werden?

Dies ist unser erklärtes Ziel! Und in der Vergangenheit wurden bisher auch alle Azubis übernommen. Unser Unternehmen ist deutlich auf Wachstum eingestellt und da wir nur aus eigener Kraft wachsen können, macht es Sinn, dass wir unsere zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter idealerweise selbst ausbilden und eben dann auch hier bei Kauth beschäftigen.

 von karriere-suedwestfalen.de
© karriere-suedwestfalen.de

Das hört sich doch super an! Kommen wir mal zum eigentlichen Beruf des Maschinen- und Anlagenführers. Patrik, kannst Du uns beschreiben, welche Tätigkeiten zu diesem Berufsbild zählen?

In erster Linie geht es um das Einrichten und Bedienen der verschiedenen Maschinen. Bei Kauth sind dies in erster Linie Metallpressen. Ich bin dafür zuständig, die Maschinen auf die Teile einzustellen, die darauf gepresst werden sollen. Danach bediene ich die Presse entsprechend der Fertigungsvorgaben und überwache den gesamten Pressprozess. Darüber hinaus spreche ich mich stetig mit dem Werkzeugbau ab und bin für die Qualitätssicherung zuständig. Das bedeutet, ich prüfe die gefertigten Teile auf ihre Vorgaben hin. Zudem verpacke ich mitunter auch die Teile in ihre Verpackungen. Des Weiteren dokumentiere ich fortlaufend alle Maschinenparameter. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Maschinen- und Anlagenführer für die Quantität und die Qualität der Maschine, an der er arbeitet, verantwortlich ist.

Ist der Beruf vielfältig?

Er ist definitiv vielfältig! Da wir viele unterschiedliche und immer wieder neuartige Teile produzieren, müssen die Maschinen entsprechend darauf eingestellt und bedient werden. So ändern sich quasi täglich die Anforderungen an die Arbeit. Das bedeutet, dass kaum ein Tag wie der andere ist. Auch die stetige Zusammenarbeit und der Austausch mit verschiedenen Kollegen tragen dazu bei. Und das macht wirklich Spaß!

Nenne bitte drei Adjektive, die den Beruf kurz beschreiben.

Interessant, innovativ und professionell. Interessant und innovativ vor allem deshalb, weil wir bei Kauth stetig das volle technische Potential ausschöpfen, um insbesondere neuartige Teile zu fertigen. Professionell ist der Job deshalb, weil Kauth Martkführer in seinem Segment ist. Und das wären wir nicht, wenn wir nicht professionell arbeiten würden.

Was reizt Dich an Deinem Job?

Mich reizt vor allem die Eigenverantwortung, die wir für die Maschinen haben. Wir haben hier eine der größten Servopressen der Welt stehen. Die Dimensionen dieser Maschine sind unvorstellbar und hierüber die Verantwortung zu haben und damit hochwertige Teile herzustellen, ist für mich etwas ganz besonderes.

Herr Korreck, können Sie uns sagen, was Kauth als Top-Arbeitgeber auszeichnet?

Wir legen bei uns viel Wert auf Fort- und Weiterbildung – sowohl extern als auch intern. Zudem nehmen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stetig an Seminaren wie etwa zum Thema „Sicherheit am Arbeitsplatz“ oder „Umweltschutz“ teil. Dadurch profitiert jeder Mitarbeiter natürlich deutlich für seine tägliche Arbeit – ebenso wie das Unternehmen auch. Außerdem bildet das Unternehmen in vielen verschiedenen Bereichen aus. Wir bieten beispielsweise Ausbildungen zum Zerspanungsmechaniker, zum Industriemechaniker, zum Werkzeugmechaniker und zum Elektroniker für Betriebstechnik an. Aber auch Industriekaufleute erhalten bei uns eine sehr gute solide Ausbildung. Kauth ist darüber hinaus der Zusammenhalt aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr wichtig. So werden zum Beispiel regelmäßig Unternehmensfeiern organisiert und außerbetriebliche Aktivitäten gefördert. Außerdem unterstützt das Unternehmen bei der Altersvorsorge.

Sie betonen, dass Sie unter anderem viel Wert auf Fort- und Weiterbildung legen. Welche konkreten Möglichkeiten gibt es dafür bei Kauth?

Wir ermutigen und fördern unsere Auszubildenden, ihre Ausbildung in Verbindung mit einem dualen Studium zu absolvieren. Dadurch erhalten sie noch mehr Kenntnisse und Fähigkeiten und werden natürlich auch für das Unternehmen noch wertvoller. Ebenso ist es möglich, eine Ausbildung wie etwa die zum Maschinen- und Anlagenführer in Richtung Industriemechaniker oder Werkzeugmechaniker zu erweitern. Selbstverständlich unterstützen wir auch den Besuch der Meisterschule.

Interviews aus dem Berufsleben

Mit der Reihe "Interviews aus dem Berufsleben" stellt LokalPlus monatlich interessante Berufsbilder und spannende Ausbildungen vor. Zu Wort kommen dabei Fachkräfte, Personaler und Azubis regionaler Unternehmen und Institutionen, die aus ihrem Berufsalltag berichten und so einen authentischen Einblick in deren Arbeitswelt ermöglichen.

Ziel ist es, vor allem junge Menschen für eine Karriere in heimischen Unternehmen zu begeistern und so dazu beizutragen, die Lebens- und Arbeitsregion im Kreis Olpe und darüber hinaus in Südwestfalen nachhaltig interessant zu machen.
Artikel teilen: