„Blaue Kittel“ Oberhundem sorgen für actionreichen Abgang des Königsvogels

„Splitterpartie“ bei den Jungschützen


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Das Jungschützen-Königspaar Leo Rameil mit Carla Stahl, Königspaar Franz und Angelika Aßmann und Andreas und Walli Schmelter (von links). von s: Nils Dinkel
Das Jungschützen-Königspaar Leo Rameil mit Carla Stahl, Königspaar Franz und Angelika Aßmann und Andreas und Walli Schmelter (von links). © s: Nils Dinkel

Oberhundem. Die „Blauen Kittel“ in Oberhundem freuen sich über die neuen Majestäten im Dorf: Nach zwei spannenden Vogelschießen am Montagmorgen, 8. Juli, hat sich Franz Aßmann zum neuen Schützenkönig gemacht. Den Erfolgsschuss nach einem Thriller am Vogelkasten der Jungschützen gab Karl-Leonard „Leo“ Rameil ab.


Zu den ernsthaften Anwärtern um den Königsvogel hatten Dirk Schmelter, Benjamin Schmidt, Marco Montrone, Helmut Lücking, Fabian Kaiser und Dirk Kleffmann gezählt. Nach 75 Minuten setzten die Oberhundemer dem Vogelschießen schließlich ein Ende.

Helmut Lücking nutzte eine Steilvorlage nicht, als der Vogel am sprichwörtlichen seidenen Faden hing. Der stark angezählte Rumpf des Vogels blieb nach seinem Schuss im Kasten hängen. Das nutzte Franz Aßmann für sich – und machte sich mit dem 114. Schuss zum Nachfolger von Schützenkönig Michael Schauerte.

Geschichtsträchtig war auch der Kampf um die Insignien: Mit dem allerersten Schuss sicherte sich Pastor Dr. Markus Kneer die Krone des hölzernen Federviehs. Nach Schuss fünf waren auch Apfel (Guido Schwermer) und Zepter (Dirk Schmelter) abgeräumt.
Erfolg beim 40. Anlauf
Aßmann, der als Berufskraftfahrer tätig ist, regiert gemeinsam mit Ehefrau Angelika. Der 61-Jährige hat drei Kinder. Seit 40 Jahren hatte Aßmann den Wunsch, einmal vorneweg bei den „Blauen Kitteln“ zu laufen. Seine Vereinsfunktion nannte er „40 Jahre Nichtkönig“. Diese Ära ist nun vorbei. Aßmann ist Mitglied im Königsclub „Voll daneben“, dem so manche Majestät des Dorfes angehört.
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Gleichzeitig schossen auch die Jungschützen auf den Aar im Vogelkasten. Nachdem sich Christian Menzel (Apfel), Stefan Bergmann (Zepter) und Sören Lücking (Krone) die Insignien sicherten, ließ der Aar mächtig Federn. Schnell blieb nur noch der Rumpf im Vogelkasten hängen.

Daraus wurde eine Geduldsprobe, denn: Robert Sasse, Kevin Schauerte, Sören Lücking, Daniel Mönnig, Marc Henrichs, Florian Wirth und Leo Rameil taten sich lange schwer, das hölzerne Federvieh überhaupt zu treffen.
Vogel mit bloßem Auge kaum erkennbar
Hiervon war nach etwa 105 Minuten nicht mehr viel übrig geblieben. Die „Blauen Kittel“ waren schon losgezogen, um Markierungsspray zu holen, das den Jungschützen das Treffen des kaum sichtbaren Splitters erleichtern sollte. Genau in diesem Moment erwies sich Leo Rameil jedoch als treffsicher und holte den letzten Rest mit dem 175. Schuss aus dem Kugelfang. Er ließ sich von der Jungschützen-Abteilung hochleben. Beim sichtlich erfreuten und erleichterten Jungschützenkönig flossen Freudentränen.

Rameil regiert gemeinsam mit seiner Partnerin Carla Stahl (20). Sie ist Kinderkrankenschwester. Der 22-jährige Tischler ist Jungschütze durch und durch und vertritt die Belange des Nachwuchses als Beisitzer im Vorstand. Rameil gehört dem Königsclub „Für immer blau“ an. Weitere Hobbys sind die Freiwillige Feuerwehr und das Radfahren.

An der Vogelstange sorgte die Knappenkapelle Meggen für Unterhaltung. Noch an der Vogelstange proklamierte der Verein die neuen Majestäten. Das Schützenfest Oberhundem stand unter dem Motto der Veränderung: Neben einem neuen Festwirt war auch ein neuer Fotograf vor Ort.
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