Hubertus Siepe ist der neue Schützenkönig der St.-Margareta-Schützen in Ennest. Das überraschte nicht nur seine Frau Elke, sondern auch ihn selbst ein wenig. Geplant gewesen war es nämlich nicht, dass er auch auf den Vogel zielt.
Es dauerte einige Minuten, bis sich das Bewerbertrio Axel Hellner, Hubertus Siepe und Alexander Vogt unter der Vogelstange eingefunden hatte. Einigen möglichen Kandidaten steckten, so war es zu vernehmen, wohl noch die vergangenen Tage in den Knochen. Doch die drei Bewerber waren, als sie erst einmal auf den Vogel angelegt hatten, schnell Feuer und Flamme und setzten alles dran, den Kugelfang zu leeren. Aber in Ennest war in diesem Jahr Geduld gefragt. Wie schon bei den Jungschützen am Samstag ging es nur Stück für Stück voran.
Zunächst wurden wie gewohnt die Insignien ins Visier genommen. Das Zepter holte sich Hubertus Siepe mit dem 65. Schuss, und eine Runde später brachte er den rechten Flügel zu Fall. Der Apfel ging mit dem 72. Schuss zu Boden, abgegeben von Alexander Vogt. Hubertus Siepe legte nach und befreite den Vogel mit dem 101. Schuss auch vom linken Flügel. Bei Schuss 130 von Axel Hellner ging die Krone noch zu Boden.
Danach war Geduld gefragt. Aber die Wartezeit bis zum Königsjubel wurde spannend gefüllt. Stück für Stück wurde dem Vogel zunächst eine schlanke Taille verpasst, bevor er sich komplett von der Schraube löste. Das war schließlich beim 206. Schuss. Begeisterung bei den vielen Zuschauern, die bis zum Schluss mitgefiebert hatten. „Der „,Heinern´ ist König“, freuten sie sich. Freude auch bei Ehefrau Elke (47) und den Töchtern Lea (16) und Paula (13), obwohl hier galt: Unverhofft kommt oft. „Alex Hellner hat mich überredet, mitzuschießen“, sagte Siepe (50), der Abteilungsleiter bei Mennekes ist.