Tom Horn gewinnt die Geduldsprobe in Ennest

Mit dem 296. Schuss fällt der Vogel


  • Attendorn, 17.07.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Regieren nun die St. Margareta Schützen in Ennest: Tom und Eva Horn. von Barbara Sander-Graetz
Regieren nun die St. Margareta Schützen in Ennest: Tom und Eva Horn. © Barbara Sander-Graetz

Ennest. Geduld war gefragt in Ennest: Tom Horn hat am Montag, 17. Juli, die Zuschauer und auch den Vorstand der Schützen nach über zwei Stunden Vogelschießen mit dem Königstreffer erlöst. Es war der insgesamt 296. Schuss, mit dem sich der 40-Jährige gegen die drei weiteren Anwärter auf den Königstitel des Schützenvereins St. Margareta Ennest durchsetzte.


Der Messtechniker, der bei der Firma Gedia beschäftigt ist, regiert nun mit seiner Ehefrau und Königin Eva Springob-Horn. Die Familie komplett macht der 16 Monate alte Sohn Theo. Für Tom Horn war es der zweite Versuch nach einigen Jahren Pause. Karneval wird in der Familie Horn groß geschrieben. Während der neue König jahrelang als Gardist der Prinzengarde glänzte, war Ehefrau Eva Mariechen und Trainerin. Jetzt verbringt der neue König seine Freizeit mit der Familie oder bei der Feuerwehr.

Anfangs hatte Vogelbauer Wolfgang „Oscar“ Koch noch Sorge gehabt, das Wappentier könnte sich zu schnell in Splitter auflösen. Immerhin hatte es im vergangenen Jahr 204 Schuss gedauert, bis der Kugelfang leer war. Daher hatte er dem Federvieh eine etwas „schlankere“ Taille verpasst. Schließlich wolle man ja auch noch den Frühschoppen in der Halle feiern, so Koch.
Vogelbauer wird zum zweiten Mal nervös
Dieser Plan schien auch zunächst aufzugehen. Die vier Bewerber Willi Kamp, Tom Horn, Frank Decker und Michael Ohm legten an und räumten mit den ersten 30 Schüssen die Insignien und Flügel ab. Dann rückten sie dem Rumpf zu Leibe. Als es auf die einhundert Schuss zuging, war Vogelbauer „Oscar“ beruhigt: Der Aar würde nicht zu schnell fallen. Als die Zahl von 200 Schuss überschritten war, nahm die Nervosität wieder zu. So lange sollte der Vogel jetzt eigentlich auch nicht halten. Schießmeister Manfred Schrottke tauschte das Gewehr, doch von Erlösung keine Spur.

Willi Kamp schaffte es immer wieder, dass der Vogel „winkte“ und der Rest an der Schraube sich drehte wie eine Kompassnadel im Magnetfeld, aber ein durchschlagender Erfolg blieb allen vier Bewerbern scheinbar verwehrt. Schließlich war der letzte Rest direkt an der Schraube schon mit bloßem Auge nicht mehr auszumachen, und die Schützen zielten nur noch auf gut Glück. Das veranlasste Manfred Schrottke dafür zu sorgen, dass Patronen nachgeliefert wurden, denn mehr als 300 hatte er nicht im Gepäck.
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Der Nachschub wurde dann letztendlich nicht mehr benötigt, mit dem 296. Schuss kamen die Erlösung und der Jubel. Der Frühschoppen fiel dementsprechend kurz aus, so dass die große Feier heute nach dem Festzug um 17 Uhr nachgeholt wird.
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