Zukunftsplan: Bilanz der Grünen-Fraktion in Wenden fällt positiv aus

Holterhof: „Die Richtung stimmt“


  • Wenden, 26.01.2017
  • Von Stefan Krüger
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    Stefan Krüger

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Zufrieden zeigte sich die grüne Wendener Ratsfraktion am Mittwoch beim Blick auf die Zukunftsplan-Bilanz. von Stefan Krüger
Zufrieden zeigte sich die grüne Wendener Ratsfraktion am Mittwoch beim Blick auf die Zukunftsplan-Bilanz. © Stefan Krüger

Wenden. Bürgermeister Bernd Clemens (CDU) hatte im Dezember 2015 zusammen mit der Verwaltung einen Zukunftsplan in seiner Haushaltsrede vorgestellt. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen des Gemeinderates Wenden entwickelte als Reaktion darauf vor einem Jahr einen eigenen Zukunftsplan, damit auch Anregungen und Maßnahmen aus der Politik eingebracht werden können. Elmar Holterhof, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hat am Mittwoch, 25. Januar, in einer Pressekonferenz eine positive Bilanz gezogen.


„Wir sind damit zunächst nicht wirklich auf offene Ohren gestoßen“, sagte Holterhof  über die zehn im Zukunftsplan formulierten Maßnahmen. „Wir waren schon sehr ernüchtert, aber nach einem Jahr können wir feststellen, dass in fast allen Bereichen unseres Zukunftsplanes Beschlüsse gefasst wurden, die mit unseren Vorschlägen zum Teil übereinstimmen oder ihnen sehr nahe kommen. Hauptsache, die Richtung stimmt, auch wenn die Anträge am Ende nicht von uns kamen.“  

So freute sich Holterhof darüber, dass der Bürgermeister im vergangenen Jahr die Planung des Industriegebietes „Landhecke“ eingestellt hatte. Ein Punkt, so Holterhof, der lange Zeit lediglich den Grünen wichtig gewesen sei. „Da sind wir schon stolz drauf, dass dies vom Bürgermeister und den anderen Fraktionen so angenommen wurde“, sagte der Faktionsvorsitzende.

Stattdessen sollen dringend benötigte Gewerbeflächen an bestehenden Industriegebieten und ökologisch verträglichen Flächen erschlossen werden. „Wir haben aber dadurch viel Zeit verloren und benötigen dringend Industrieflächen“, sagte Holterhof, der daher nicht  abwarten will, bis ein neuer Flächennutzungsplan steht; stattdessen schlägt er vor, dass schon vorab neue Industrie- und Gewerbeflächen erschlossen werden sollen: „Es bietet sich zum Beispiel an, in Hünsborn um den Sportplatz herum Industrieflächen zu schaffen.“
Konzept zur Zukunftsfähigkeit der Schulen
Ebenfalls hatten die Grünen in ihrem Zukunftsplan vorgeschlagen, dass ein umfassendes Konzept erstellt werden solle, damit die Schulen in der Gemeinde zukunftsfähig gemacht werden können. Ein Konzept für die Sanierung, Umbau und Digitalisierung der Schulen werde, so Holterhof,  vom Bürgermeister bis zum Ende des Jahres erstellt. „Leider ist die Ottfinger Grundschule gegen unseren Widerstand geschlossen worden“, kritisierte der Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Wir sehen unseren Bedenken bestätigt, da schon jetzt klar ist, dass die Grundschule in Wenden zu klein ist.“

 Holterhof geht zudem nicht davon aus, dass in Wenden neue Containerbauten für Flüchtlinge entstehen werden. Stattdessen solle das gleiche Geld in Massivhäuser gesteckt werden, die dann in zehn Jahren auch als Büroflächen genutzt werden könnten. Auch die vor einem Jahr formulierte Maßnahme, die Sport- und Kulturförderung für Jugendliche zu erhöhen, sei im Rat umgesetzt worden, und der Ausbau der Breitbandversorgung schreite gut voran. „Hier sind wir mittlerweile gut aufgestellt“, bilanzierte Holterhof.
Nachholbedarf bei Sozialarbeit, Umweltthemen und Wohnraum
Aber nicht alle der von den Grünen vorgeschlagenen Maßnahmen wurden bisher in Angriff genommen: Es fehle, so Holterhof, weiterhin ein Sozialarbeiter in Wenden, der sich um die Belange der Flüchtlinge kümmern kann. In Bezug auf den Ausbau regenerativer Energien und insbesondere beim Thema Windenergie sieht Holterhof ebenfalls noch Luft nach oben. „Dass es anders möglich ist, sehen wir in der Nachbargemeinde Freudenberg. Dort werden demnächst drei Windkrafträder aufgestellt, die 9000 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgen können.“

Die Schaffung von kostengünstigem Wohnraum für Familien und Alleinstehende durch den Bau von Mehrfamilienhäusern wurde, so Holterhof, zwar in Angriff genommen, aber im letzten Jahr vom Bürgermeister zurückgenommen. „Uns wurde aber versprochen, dass im nächsten Baugebiet auch Mehrfamilienhäuser vorgesehen sein werden“, sagte Holterhof. Er ist sehr zufrieden, dass viele Punkte des Zukunftsplans der Grünen in Wenden realisiert werden konnten. „Wir sind froh, dass der Rat der Gemeinde Wenden unseren Maßnahmen weitestgehend gefolgt ist. Von der Bilanz her ist einiges passiert, dass in unsere Richtung geht.“
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