Zu Besuch bei "Mirjam"

ASF besucht Beratungsstelle für Schwangere


von links: Sibille Niklas, Hildegund Hennrichs (beide ASF), Annegret und Heiner Laakmann (Vorstand Mirjam) Gilla Eickelkamp, Viktoria Langjahr (Sozialpädagoginnen), Astrid König-Ostermann, Ingrid Hupertz (beide ASF), Steffi Rohrmann (Sozialpädagogin) und Wolfgang Langenohl (SPD-Kreisverband Olpe) von privat
von links: Sibille Niklas, Hildegund Hennrichs (beide ASF), Annegret und Heiner Laakmann (Vorstand Mirjam) Gilla Eickelkamp, Viktoria Langjahr (Sozialpädagoginnen), Astrid König-Ostermann, Ingrid Hupertz (beide ASF), Steffi Rohrmann (Sozialpädagogin) und Wolfgang Langenohl (SPD-Kreisverband Olpe) © privat

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF Wenden) war jetzt zu Besuch bei der Schwangerenberatungsstelle „Mirjam“ in Olpe und informierte sich über deren Arbeit. „Den Ansatz von ,Mirjam´, gemeinsam mit den werdenden Eltern lebensbejahende Perspektiven bei den Herausforderungen, die ihnen begegnen, zu entwickeln, halten wir für unbedingt unterstützungswert. Uns interessiert sehr die soziale Situation von ratsuchenden Frauen“, sagte die ASF-Vorsitzende Hildegund Hennrichs.


Die Vorsitzende der Schwangerschaftsberatungsstelle, Annegret Laakmann, nahm die Gäste mit ihrem Team in Empfang. "Mirjam" wurde im Juli 2000 in Olpe eröffnet - als erste Beratungsstelle in Nordrhein-Westfalen nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus dem staatlichen System der Schwangerschaftskonfliktberatung.
Konzept erarbeitet und Verein gegründet
„Es kam eine Anfrage vom Land auf mich zu, ob es möglich wäre, eine Schwangerenberatungsstelle in NRW einzurichten. Das war eine große Herausforderung, und es musste zunächst einmal ein Konzept erarbeitet werden. Um das bewerkstelligen zu können, wurde der Trägerverein Frauenwürde NRW gegründet, der sich dann dem Landesverband Donum Vitae NRW anschloss. Inzwischen ist die Beratungsstelle im sozialen Gefüge des Kreises fest integriert, der Trägerverein aber weniger bekannt“, erklärte Annegret Laakmann. Die Angst vor einem sozialen Abstieg, sei die größte Sorge von Frauen, die ungewollt schwanger geworden seien. Auch das Aufgeben des eigenen Lebenskonzepts, die psychische und auch physische Überforderung durch Alter oder Krankheit, finanzielle oder familiäre Überlastungen, der Verlust der Berufstätigkeit oder die Situation als Alleinerziehende ängstigten Schwangere. „Manche Frau würde sich wahrscheinlich für ihr Kind entscheiden, wenn der Kindesvater Mitverantwortung übernehmen würde“, so Laakmann.
Mehr als 400 Beratungen jährlich
Mit insgesamt vier Mitarbeiterinnen, davon drei Diplom-Sozialpädagoginnen, und vier männlichen freien Mitarbeitern, die sich in der schulischen Präventionsarbeit wiederfinden, finden bei "Mirjam" im Jahr mehr als 400 Beratungen statt, die oft mehrere Gespräche erforderten. Die Tendenz sei steigend, gerade auch bedingt durch die Aufnahme von Geflüchteten im Kreis. Mit den Migrantinnen seien neue Fragestellungen und Aufgaben auf das Beraterinnen-Team zugekommen, so Laakmann weiter. "Was bedeutet es, nach überstandener Flucht und ungewisser Zukunft auch noch schwanger zu sein? Nach einer möglicherweise gewaltsamen Entstehungsgeschichte der Schwangerschaft, bei ungeklärtem Personenstatus, drohender Abschiebung, schwebendem Asylverfahren, vielleicht auch noch ganz allein im fremden Land – da ist die Entscheidung für oder gegen ein Kind alles andere als einfach", sagte Laakmann.
Menschen werden nicht alleine gelassen
Viele Frauen oder auch Paare aus den verschiedensten Lebenssituationen holen sich bei „Mirjam“ professionelle und anonyme Hilfe. Auch eine nachhaltige Betreuung dieser Hilfesuchenden sei gewährleistet, sodass nach der eigentlich abgeschlossenen Beratung die Menschen nicht alleine gelassen werden. Die vielfältigen Aufgaben der Beratungsstelle, die psychosoziale Unterstützung der Betroffenen, die oftmals keinen anderen Ausweg aus ihrer sehr schwierigen Lebenssituation mehr sehen, aber auch die präventive Arbeit in Schulen, beeindruckten sowohl die Frauen der SPD als auch den Landtagskandidat Wolfgang Langenohl.
Verein auf Sponsoren angewiesen
Alle waren sich am Ende des Besuches einig: "Die Schwangerenkonfliktberatung hat eine äußerst wichtige gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen, die auch finanziert werden muss. Durch Fördermittel und eigens initiierte Veranstaltungen werden die Kosten aufgefangen. Es ist jedoch weiterhin wichtig, dass Sponsoren und Mitglieder für den Verein gefunden werden, damit ein kontinuierlicher Ausbau der Beratungen und Projekte stattfinden und weitere Hilfe gewährleistet werden kann", so die SPD-Frauen. Spenden nimmt der Verein daher gerne entgegen. Informationen zur Schwangerenkonfliktberatung "Mirjam" sind im Internet zu finden. (LP)
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