Sanierung oder Neubau – für Wendener Hallenbad fünf Varianten denkbar

Rat soll im November entscheiden


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 von Symbol Barbara Sander-Graetz
© Symbol Barbara Sander-Graetz

Wenden. Hallenbad – ein „emotionales Thema“, wie André Weidemann vom Beratungsunternehmen Partnerschaft Deutschland GmbH einräumte. Der Experte und seine Kollegin Tanja Klötzer (Pfaller Ingenieure) lieferten dazu in der Ratssitzung am Mittwochabend, 9. Oktober, harte Fakten. Sie legten den Kommunalpolitikern fünf Varianten vor, die bei der Entscheidung helfen sollen, ob oder wie das Bad saniert werden kann, bzw. was ein Neubau kosten würde.


Weidemann betonte, dass die Fachleute eine „rein wirtschaftliche Betrachtung der Handlungsoptionen“ vorgenommen hätten. Er machte aber auch klar, dass ein funktionales Bad „in der Regel nicht kostendeckend zu betreiben ist.“ Bei den Varianten A und B bleibt das Hallenbad erhalten.

Vorhandene Mängel werden beseitigt, der Zugang soll barrierefrei gestaltet und die Sicht aus der Kabine des Schwimmmeisters verbessert werden. Bei den Modellen C bis E werden auch die Wasserflächen (Becken) erweitert, bzw. bei E ist gleich ein Neubau vorgesehen.
Kosten zwischen 1,1 und 14,2 Millionen Euro
Die Kostenrahmen bewegen sich zwischen 1,1 Millionen Euro für die Variante A bis hin zu 14,2 Millionen Euro für andere Varianten. Bei Variante A soll schrittweise eine Sanierung erfolgen. Bei einer Generalsanierung, die auch eine längere Schließungsdauer des Bades zur Folge hätte, müssten 4,7 Millionen Euro angesetzt werden.

Bei den Modellen C und D würden ein Lehrschwimmbecken (C) oder ein Becken mit Wettkampfbahnen (D) integriert. Der Aufwand läge hier bei 7,8, bzw. 14,2 Mio. Euro. Für einen Neubau rechnen die Gutachter mit 11,7 Millionen Euro an Investitionskosten.

Werden auch Planungs-, Verwaltungs-, Betriebs- und Instandhaltungskosten eingerechnet, liegen die Kosten  über eine angenommene Betriebszeit von 25 Jahren zwischen 16 (Variante A) und 29 Mio. Euro (Variante E). Ein Ersatzneubau erscheint damit deutlich günstiger als der Anbau eines Wettkampfbeckens (33 Millionen Euro).
Fachleute sehen drei Varianten in der engeren Auswahl
Damit sehen die Fachleute drei Varianten in der engeren Wahl: eine Gesamtsanierung in einem Zug, der Anbau eines kleinen Beckens (Lehrbecken) oder einen Neubau. Nur die Investitionskosten zu sehen, greife zu kurz, so Weidemann. Entscheidend sei, ob auch ein qualitativer Mehrwert gewünscht und finanziell darstellbar sei. Abzuraten sei von einem Neubau ohne eine Verwendung für das alte Bad zu haben.

Die anschließende Diskussion drehte sich um die Frage, welche Variante Sinn mache, auch mit Blick auf mögliche Energiekosten. Zudem interessierte die Frage, ob Fördermittel genutzt werden könnten. Deutlich wurde auch, dass es beim vorhandenen Bad Defizite bei der Anbindung gäbe. Die würden noch zunehmen, sollte auch die Besucherzahlen nach einer Sanierung steigen.

Die Politiker nahmen die Informationen zur Kenntnis. Bürgermeister Bernd Clemens kündigte an, dass sich der Gemeinderat im November mit der Entscheidung beschäftigen werde.
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