Naturschutzgebiet Großmicketal: Aufregung um 450 Kubikmeter Erde
Unerlaubte Anschüttung
- Wenden, 27.07.2018
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Hünsborn/Ottfingen. Robert Dornseifer, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, spricht von einem Versehen. Elmar Holterhof, Fraktionschef der Grünen, hingegen spricht von einer Ungeheuerlichkeit. Es geht um rund 450 Kubikmeter Erdaushub, die Dornseifer im Naturschutzgebiet Großmicketal angeschüttet hat.
Das Problem daran: In dem Naturschutzgebiet darf generell kein Erdaushub angeschüttet werden. Auch nicht mit einer Genehmigung. Und genau darauf hat der Kreis Olpe das Ehepaar nun schriftlich, in Form eines sogenannten Anhörungsbogens, hingewiesen. „Es handelt sich bei der Anschüttung um eine nicht-genehmigungsfähige Sache. Die Beseitigung des Erdaushubs sollte so schnell wie möglich erfolgen“, sagt Kreisdirektor Theo Melcher.
Jetzt übt er scharfe Kritik an Dornseifer. Als erfahrener Kommunalpolitiker nämlich müsste der Sozialdemokrat wissen, dass das Großmicketal ein Naturschutzgebiet ist, sagt Holterhoff. „Ich finde das unglaublich“, so der Fraktionschef der Grünen. Was Holterhof außerdem ärgert: „Ein Zwischenlager hätte man auch direkt an der Straße errichten können. Stattdessen lagert der Großteil des Erdhaufens mitten auf dem Feld, in das förmlich eine Zufahrtsstraße planiert ist.“ Außerdem handle es sich nicht nur um Erde, sondern auch um Bauschutt.