Mehr als 1200 Unterschriften gegen neues Gewerbegebiet in Hünsborn
Sorgen um Natur, Verkehrsbelästigung und große Folgeprojekte
- Wenden, 07.11.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Hünsborn. Der Widerstand wächst – und nimmt neue Formen an: 1222 Hünsborner haben eine Petition unterzeichnet, die sich gegen das geplante neue Gewerbegebiet an der Siegener Straße oberhalb des Sportplatzes richtet. Ortsvorsteherin Gertrud Quast will Wendens Bürgermeister Bernd Clemens die gesammelten Unterschriften am Mittwoch, 8. November, überreichen. Der Protest richte sich auch gegen befürchtete weitere Bauvorhaben, die auf das geplante Gewerbegebiet folgen könnten, betonte Quast am Dienstagabend.
Das neue Gewerbegebiet sei nicht nur ein „gravierender Einschnitt“ in die Natur, sondern bedeute auch ein höheres Verkehrsaufkommen und damit eine höhere Lärmbelästigung. Das sei für die Einwohner „nicht tragbar“, heißt es nüchtern formuliert in der Petition. Emotionaler drückte es Quast am Dienstag aus: „Wir möchten einen Ort haben mit lebenswertem Wohnraum und nicht eingekesselt von Gewerbegebieten.“
Den Widerstand gegen das neue Gewerbegebiet begründete Quast auch mit der Sorge vor Folgeprojekten. Das könnte der Anschluss eines weiteren, dann interkommunalen Gewerbegebietes an die jetzt geplante Fläche sein. Dieses Vorhaben hatte Bürgermeister Bernd Clemens bei der Ratssitzung im Oktober für die nächsten 15 Jahre mit Verweis auf rechtliche Rahmenbedingungen ausgeschlossen (LokalPlus berichtete).
Ein weiterer Grund für den Protest: Sollte das neue Gewerbegebiet entstehen, sei ein Anschluss an die A45 im Zuge des sechsspurigen Ausbaus „ein eigentlich logischer Schritt“, sagte Angelika Henne. Und damit würden Verkehrs- und Lärmbelästigung in Hünsborn noch weiter zunehmen. Bereits jetzt sei der Lärm, den die Autobahn an manchen Bereichen im Dorf verursacht, unerträglich. Dass die Gemeinde ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben hat, das auch die Option einer weiteren Autobahnanbindung prüfen soll, wertet Henne jedenfalls als Indiz dafür, dass die Sorgen der meisten Hünsborner berechtigt sind.