Landhecke bleibt unangetastet

Wendener Rat legt Pläne für interkommunales Gewerbegebiet zu den Akten


  • Wenden, 15.06.2016
  • Von Volker Lübke
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    Volker Lübke

    Redaktion

Bürgermeister Bernd Clemens begründete den Abschied vom Gewerbegebiet Landhecke.
Bürgermeister Bernd Clemens begründete den Abschied vom Gewerbegebiet Landhecke.

Das Gewerbegebiet Landhecke ist Geschichte, bevor es überhaupt konkrete Planungen dafür gibt. Zu teuer und damit voraussichtlich unwirtschaftlich lautet das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die die Gemeinde Wenden gemeinsam mit der Stadt Kreuztal in Auftrag gegeben hatte.


Der Wendener Rat stimmte nach kurzem Meinungsaustausch am Mittwochabend dem Vorschlag der Verwaltungen beider Kommunen zu, die Pläne zu den Akten zu legen. In der kommenden Woche wird der Rat in Kreuztal die gleiche Vorlage diskutieren – und das Kapitel Landhecke voraussichtlich ebenfalls schließen. Allein kann die Nachbarstadt das Vorhaben ohnehin nicht weiterverfolgen, da die Fläche auf Wendener Gebiet liegt.
"Umzingelt von neuen Gewerbegebieten"
„Ein guter Tag für die Haselmaus – ein schwarzer Tag für die heimische Wirtschaft“, urteilte UWG-Sprecher Ulrich Heinrich. „Wir sind umzingelt von neuen Gewerbegebieten; bei uns ist nur die moderate Ausdehnung vorhandener Gewerbegebiete möglich“, sieht er Nachteile für Wenden vorprogrammiert. „Statt zu verzagen hätte ich mir mehr Engagement und Einsatz gewünscht“, so Heinrich. „Die beteiligten Behörden haben alle an einem Strang gezogen“, konterte Bürgermeister Bernd Clemens. Allerdings seien die beteiligten Akteure von vor acht Jahren nicht mehr an ihren Plätzen, unter anderem Ex-Regierungspräsident Bollermann habe hinter den Plänen gestanden.
Machbarkeitsstudie: Schwierig heißt teuer
Das Verfahren zum interkommunalen Gewerbegebiet Landhecke läuft seit Jahren. Bereits im Dezember 2008 wurde die Fläche auf der Ostheldener Höhe zwischen Wenden und Kreuztal in den Regionalplan aufgenommen. 2010 wurde die Machbarkeitsstudie durchgeführt. Schon damals war klar, dass es schwierig würde, das Gebiet zu erschließen. Es bleibe abzuwägen, notierte das beauftragte Büro Froelich & Sporbeck, „ob sich die erheblichen Eingriffe in Natur und Landschaft im Planbereich im Verhältnis zu den städtebaulichen Erfordernissen rechtfertigen lassen.“ Schwierig, aber nicht unmöglich, so das Fazit des Fachbüros. Schwierig hieß in diesem Fall vor allem teuer: Erschließung, Entwässerung, Ausgleich der Umweltauswirkungen und beispielsweise die Umsiedlung der Haselmaus würden die Kosten soweit in die Höhe treiben, dass die Flächen im Verkauf viel teurer als marktüblich würden. Das war am Ende das Argument für die Verwaltungen in Wenden und Kreuztal, die Planungen nicht weiter zu verfolgen, zumal, wie mehrere Redner in der Ratssitzung feststellten, die Anforderungen an Natur- und Umweltschutz inzwischen noch höher geworden seien.
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