Grünen-Fraktion Wenden kritisiert geplanten Ausbau des Rathaus-Parkplatzes

„Es gibt sinnvollere Investitionen“


  • Wenden, 09.08.2018
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

Blick auf den Rathaus-Parkplatz in Wenden, der demnächst erneuert werden soll. von privat
Blick auf den Rathaus-Parkplatz in Wenden, der demnächst erneuert werden soll. © privat

Wenden. Nach der „Wendsche Kärmetze“ soll es losgehen mit dem Ausbau und der Sanierung des Parkplatzes hinter dem Rathaus der Gemeinde Wenden. Kostenpunkt nach Angaben der Verwaltung: rund 180.000 Euro. Die Ratsfraktion der Grünen kritisiert das Vorhaben nun erneut.


Verständnis für die Maßnahme und die Ausgaben können der Vorsitzende Elmar Holterhof und seine Fraktionskollegen auch mehr als vier Monate nach dem Ratsbeschluss nicht aufbringen. Weil es „sicherlich sinnvollere Investitionen“ gebe als Parkplätze zu pflastern, „die sich zum Teil im Überschwemmungsgebiet befinden“ und nun größtenteils versiegelt würden. Vorschläge machen die Grünen in der am Donnerstag, 9. August, veröffentlichten Pressemitteilung allerdings nicht. Sie beziffern die Kosten für den Parkplatz-Ausbau mit 200.000 Euro.

Was Holterhof und Co. ebenfalls sauer aufstößt: Für die Sanierung des Parkplatzes müssten zehn Bäume gefällt werden, die alle rund 30 Jahre alt seien. Dass die Gemeinde Wenden neue Bäume pflanzen lässt, sei ein schwacher Trost, denn „bis diese einen Ersatz darstellen, kann es noch viele Jahre dauern“, schreiben die Grünen.
Spott für Wohnmobil-Stellplätze
Auch den neuen Wohnmobil-Stellplätzen kann die Fraktion nichts abgewinnen. Im Gegenteil: 60.000 Euro habe die Gemeinde dafür investiert, dass sich die Plätze jetzt „bewundern“ lassen, spotten die Grünen. Angesichts der Ausgaben für beide Projekte schieben sie eine Warnung hinterher: „Wir sind noch eine reiche Gemeinde, aber wenn die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung so weitermachen, kann sich das schnell ändern.“

Im März beschloss der Rat kurzerhand und mit großer Mehrheit, nicht nur einen Teil, sondern den gesamten in die Jahre gekommen Parkplatz befestigen, begradigen und im Bereich der Stellplätze neu pflastern zu lassen. „Um keine halben Sachen zu machen“, sagte Baudezernent Markus Hohmann damals. Und mit der Hoffnung auf günstige Konditionen, ergänzte Bürgermeister Bernd Clemens. Die Kostensteigerung von ursprünglich 100.000 auf dann 180.000 sei im Haushalt gedeckt. Die gesamte Grünen-Fraktion und Franz-Josef Henke (CDU) stimmten damals dagegen (LokalPlus berichtete).
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