Gemeinde Wenden stoppt Windkraft-Planungen
Warten auf Landesregierung
- Wenden, 20.03.2018
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Wenden. Warten auf eine Entscheidung aus Düsseldorf: Die Gemeinde Wenden stoppt ihre Windkraftplanungen – und zwar solange, bis es eine eindeutige Rechtslage für den weiteren Ausbau von Windenergie gibt. Das hat der Bau- und Planungsausschuss jetzt bei einer Enthaltung (Michael Bieker, Grüne) entschieden. Sollten neue Bauanträge eingehen, sollen diese zunächst für maximal zwei Jahre zurückgestellt werden.
- Die kommunale Planungssicherheit soll gestärkt werden. Es soll keine regionalen Vorgaben mehr für die Ausweisung von Vorrangzonen für Windräder geben. Vor diesem Hintergrund hatte die Bezirksregierung Arnsberg im vergangenen Jahr bereits den sogenannten „Sachlichen Teilplan (Windenergie)“ eingestellt.
- Für neue Windenergieanlagen soll ein Mindestabstand von 1500 Metern zu reinen und allgemeinen Wohngebieten gelten. Bislang gilt auf Gemeindegebiet ein Siedlungsabstand von 800 Metern.
- Der bislang gültige Landesentwicklungsplan erlaubt es, im Wald Windräder zu errichten. Diese sogenannte „Privilegierung von Windenergie im Wald“ könnte im neuen LEP komplett gestrichen werden. Auch dadurch würden sich bei der Suche nach Standorten für Windkraftanlagen weniger Optionen ergeben als bislang.
Außerdem möchten das Versorgungsunternehmen Gelsenwasser und der Projektentwickler VSB entlang der A4 im Bereich Reichshof/Drolshagen/Olpe/Wenden einen Windpark entstehen lassen. Auch hier befinden sich drei Anlagen auf Gemeindegebiet – voraussichtlich aber eben nur mit einem Abstand von 800 Metern zu einer Wohnsiedlung. Ob die beiden Vorhaben realisiert werden, ist derzeit offen.