Gemeinde Wenden lässt mögliche Anbindung an die A45 prüfen

Bürgermeister Clemens: Derzeit keine Planungen für Hünsborn


  • Wenden, 10.10.2017
  • Von Sven Prillwitz
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    Redaktion

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Wo und ob eine Anbindung der Gemeinde Wenden an die A45 überhaupt möglich ist, soll ein Gutachten aufzeigen. Die Ergebnisse sollen Ende Oktober vorliegen, erklärt Bürgermeister Bernd Clemens. von Symbol Nils Dinkel
Wo und ob eine Anbindung der Gemeinde Wenden an die A45 überhaupt möglich ist, soll ein Gutachten aufzeigen. Die Ergebnisse sollen Ende Oktober vorliegen, erklärt Bürgermeister Bernd Clemens. © Symbol Nils Dinkel

Wenden. Die Grünen-Fraktion hat im Vorfeld der nächsten Ratssitzung am 18. Oktober den Antrag gestellt, die „weiteren Planungen für einen Autobahnanschluss an der A45 zwischen Ottfingen und Hünsborn“ einzustellen. Solche Planungen lägen derzeit nicht vor. Allerdings werde eine mögliche Anbindung der Gemeinde Wenden an die A45 aktuell geprüft, erklärt Wendens Bürgermeister Bernd Clemens. Das geht aus der Sitzungsvorlage X/771 hervor.


Vor dem Hintergrund des sechsspurigen Ausbaus der sogenannten „Sauerlandlinie“ habe die Verwaltung ein Gutachten angefordert, „wo und ob“ ein möglicher Autobahnanschluss „als sinnvoll eingestuft werden kann“, erklärt Clemens. Die Prüfung habe die Verwaltung einerseits mit Blick auf eine „langfristige Versorgung mit gewerblichen Bauflächen (interkommunales Gewerbegebiet)“ in Auftrag gegeben, „aber auch zur Lösung der immensen Verkehrsprobleme in der Ortschaft Gerlingen“.

Weil die Ergebnisse der Prüfung erst Ende Oktober vorliegen und dem Gemeinderat „in einer der darauffolgenden Sitzungen“ vorgelegt werden sollen, sei eine Beschlussfassung in der Angelegenheit aktuell nicht sinnvoll, so Clemens abschließend. Daher sei der Antrag abzulehnen.
Grüne: Besorgte Bewohner haben Recht auf Auskunft
Die Grünen haben ihre Forderung damit begründet, dass die Einwohner von Hünsborn und Ottfingen ein Recht darauf hätten, über die Pläne von Verwaltung und Gemeinderat informiert zu werden. Schon jetzt sei die Sorge der Bewohner „sehr groß“, dass mit der Anbindung beider Ortschaften an die A45 ein „interkommunales Gewerbegebiet entsteht, welches die jetzigen im Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes dargestellten Flächen in den Schatten stellt“, argumentieren die Grünen.

Die Pläne der Gemeinde, oberhalb des Sportplatzes in Hünsborn eine rund zwölf Hektar große Gewerbefläche auszuweisen, hatten im Juni bei einer Infoveranstaltung zu hitzigen Debatten geführt. Die Einwohner sprachen sich mit großer Mehrheit und deutlich gegen das Vorhaben aus. Begründung: Mit der Ausweisung des Gewerbegebiets würden nicht nur landwirtschaftliche Flächen zerstört werden, sondern wohl auch eine Anbindung an die A45 vorbereitet werden. Und das sei ein Szenario, das zu einer erheblichen Belastung der Ortschaft Hünsborn führen würde - und zwar durch wesentlich mehr Verkehr und damit auch mehr Lärm.
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